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Bildungs- und Rehabilitationszentrum Michael Kogel neuer Geschäftsführer vom BBRZ Aschersleben: 56-Jähriger arbeitete bei Bildungsträgern und als Qualitäts-Manager

Von Harald Vopel 24.07.2020, 07:56
Michael Kogel ist seit Beginn des Jahres BBRZ-Geschäftsführer.
Michael Kogel ist seit Beginn des Jahres BBRZ-Geschäftsführer. Frank Gehrmann

Aschersleben - Seit Beginn des Jahres 2020 hält Michael Kogel als Geschäftsführer die Fäden beim Beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrum Aschersleben (BBRZ) in seinen Händen. Er löste seinen Vorgänger Klaus-Dieter Graul ab.

Der gebürtige Ascherslebener Michael Kogel kehrte nach Jahrzehnten der beruflichen Abwesenheit in seine Heimatstadt zurück. Damit habe er sogar einem lukrativen Job-Angebot aus Wien einen Korb gegeben.

„Ich wollte wieder in die Nähe meiner Eltern. Die leben seit ein paar Jahren in Meisdorf“, begründet der 56-Jährige unter anderem seine Entscheidung für die Kleinstadt. Auch, wenn er sich in den großen Metropolen immer besonders wohl gefühlt habe.

Kogel hat in Aschersleben Abitur gemacht und studierte BWL und Volkswirtschaftslehre

In Aschersleben kennt er aus der Vergangenheit so gut wie jeden Stein. Hier ist er aufgewachsen, hat die frühere 9. Polytechnische Oberschule an der Güstener Straße besucht und anschließend das Abitur an der Erweiterten Oberschule, dem heutigen Stephaneum, abgelegt.

Es folgten drei Jahre bei der Armee und dann ein Studium. Michael Kogel wollte Zahnarzt werden. Nach vier Jahren brach er das Studium allerdings ab und orientierte sich neu.

Jetzt fiel die Wahl auf die - damals noch sozialistische - Betriebswirtschaft. Zunächst ging aber auch das schief. In Folge der politischen Wende in der DDR wurde der Studiengang nämlich kurzerhand abgewickelt.

Volkswirtschaftslehre wurde an der Uni Leipzig aber weiterhin vermittelt. Unter anderem beim späteren Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Kurt Biedenkopf, der damals kurzzeitig Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Leipzig war.

Kogel arbeitete bei Bildungsträgern und als Qualitäts-Manager

Allerdings lief das Studium jetzt unter anderen wirtschaftlichen Vorzeichen. Und der Ascherslebener schloss schließlich als Diplom-Volkswirt ab. „Mit der Note 2,0“, betont er noch. Anschließend habe er immer bei Bildungsträgern gearbeitet. Unter anderem als Prokurist. Und als Projektmanager und Auditor für Qualitäts-Managementsystem bei einer Berliner Aktiengesellschaft.

Kogel will das BBRZ zukunftsorientiert noch breiter aufstellen. „Wir wollen neue Bereiche erschließen“, sagt der Geschäftsführer. So ist das BBRZ bereits Träger eines Frauenschutzhauses in Merseburg und man sei in die Schulsozialarbeit in Halle eingestiegen. Außerdem ist das BBRZ an seinem Standort in Rathmannsdorf inzwischen auch Träger einer evangelischen Grundschule in Gründung, so Kogel.

Ganz andere Schlachten schlägt Michael Kogel in seiner Freizeit. Da ist er nämlich auf den wirklich historischen Schlachtfeldern unterwegs. Nicht selten als Soldat der napoleonischen Armee. Der Ascherslebener ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Jena 1806 e.V.“.

Die kümmert sich unter anderem um das Gedenken an die beiden Schlachten bei Jena und Auerstedt im Oktober 1806 und um den Erhalt des „Flächendenkmals Schlachtfeld“. Das Interesse an der Geschichte hat er einem ehemaligen Lehrer aus seiner Ascherslebener Schulzeit zu verdanken.

Bei ihm durfte er als Kind Zinnfiguren bemalen. Möglichst originalgetreu. Irgendwann sei daraus ein Faible für das französische Militär unter Napoleon entstanden. Und das ist bis heute so geblieben. Beispielsweise finden sich in seiner privaten Bibliothek über 60 Napoleon-Biografien.

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Jena 1806“ sind in ganz Europa unterwegs

Nach originalen historischen Vorbildern werden auch die Uniformen Hand-geschneidert, in die die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Jena 1806“ schlüpfen, wenn sie sich bei zahlreichen Veranstaltungen in ganz Europa in die Zeit auf den Schlachtfeldern des frühen 19. Jahrhunderts versetzen.

Dabei gehe es aber nicht nur um viel Schlachtenlärm und Pulverdampf, sondern auch um das Leben der Soldaten in dieser Zeit abseits des Schlachtgetümmels. Ob ihm dabei ein anderes Hobby zugutekommt, hat Michael Kogel nicht verraten. Aber er stehe auch gern in der Küche und koche für Freunde und Bekannte - und natürlich für sich selbst. Am liebsten italienisch oder arabisch. (mz)