Mettehof in Quedlinburg Mettehof in Quedlinburg: Baufachbereichsleiter Verzweiflung erspart
Quedlinburg/MZ/gal. - Der im Mettehof an der Ecke Harzweg / Gernröder Weg in Quedlinburg geplante großflächige Einzelhandel scheint Realität zu werden. Der Bauausschuss des Stadtrates stimmte auf seiner ersten Sitzung nach den Kommunalwahlen für eine dafür notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes.
Zeitweise sah es bei der Diskussion nach dieser Zustimmung nicht aus. Baufachbereichsleiter Rolf Langhammer sagte, nachdem Susann Mendel von Bündnis 90 / Die Grünen ein Nein signalisiert hatte: "Wenn Sie das ablehnen, dann verzweifele ich an der Welt." Er bekam dabei Schützenhilfe von Bürgermeister Eberhard Brecht, der sich nochmals als Gegner des Projekts bezeichnete, aber darauf verwies, dass vom Stadtrat ein positiver Beschluss vorliegt. "Hier geht es um die Glaubwürdigkeit der Stadt und ihr Ansehen", betonte der Bürgermeister. Demokratische Entscheidungen im Rat müssten akzeptiert werden. Die Ändrung des Flächennutzungsplanes könne deshalb jetzt nicht abgelehnt werden.
Während Barbara Knöfler (PDS) erklärte, einem neuen Einkaufsmarkt nicht zustimmen zu können, bekannte Fraktionskollege Stefan Helmholz, ein Befürworter des Projekts zu sein. Ein ungenutzter, immer schlechter werdender Bereich der Stadt werde dadurch aufgewertet. Das zähle für ihn.
Zuvor hatte Wolfgang Härtling (FDP) besorgt geäußert, dass er diese Diskussionen aus den ersten Jahre nach 1990 kenne: Gefragt wurde damals, wie viele Tankstellen oder Supermärkte Quedlinburg verträgt. So sei oft Vertrauen verspielt worden. Bei der Abstimmung votierten fünf Ratsmitglieder mit Ja, bei einmal Nein und zwei Enthaltungen.
Als erstes Vorhaben zur Erschließung des Mettehofes muss eine Verkehrslösung gefunden werden. Das Projekt sieht vor, im Harzweg, an der Einmündung Albert-Schweitzer-Straße, einen Kreisverkehr auf Kosten der Investoren zu bauen. Nach bisherigen Informationen soll damit im Herbst begonnen werden.