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"Leuchtende Nächte" in Magdeburg-Cochstedt "Leuchtende Nächte" in Magdeburg-Cochstedt: Veranstalter entschuldigt sich für lange Wartezeiten

Von Marko Jeschor 04.10.2015, 15:07
Fünf Ballons erhellten den nächtlichen Himmel am Flughafen Magdeburg-Cochstedt.
Fünf Ballons erhellten den nächtlichen Himmel am Flughafen Magdeburg-Cochstedt. Frank gehrmann Lizenz

Cochstedt - Die ersten „Ahhh“ und „Ohhh“ aus wohl einigen tausend Kehlen auf dem Flughafen Magdeburg-Cochstedt gab es am Samstagabend kurz vor Sonnenuntergang. Ein Kunstsegelflieger schraubte sich im Sturzflug in einigen hundert Metern Höhe wieder gen Erdboden, begleitet von einem Feuerschweif. Kinder hielten den Atem an, viele Eltern zückten ihre Smartphones und hielten sie in den Himmel. Der Auftakt zur Veranstaltungsreihe „Leuchtende Nächte“ war vollzogen.

Überall Wartezeiten

Da waren allerdings auch schon etliche Besucher ziemlich angefressen ob der langen Wartezeit, die sie hinter sich gebracht hatten: Zunächst mussten viele mehr als eine halbe Stunde im Auto warten, ehe sie für drei Euro einen Parkplatz zugewiesen bekamen. Die Autoschlange staute sich deshalb auf beiden Zufahrtsstraßen etliche hundert Meter. Danach war wieder Schlange stehen angesagt, die Wartezeit lag zu Spitzenzeiten bei rund einer Stunde, wie Besucher berichteten. Wer endlich drin war und etwas essen wollte, durfte wieder warten. Eine schwangere Frau zum Beispiel musste über eine Stunde am Crêpes-Stand anstehen.

Die Freude über das aus Sicht vieler Besucher durchaus spektakuläre Feuerwerk und die noch viel spektakulärere Lasershow am späten Abend war insofern schon ziemlich eingetrübt, zumal die Eintrittspreise mit zwölf Euro für Erwachsene und acht Euro für Kinder ab acht Jahren auch für Unverständnis sorgten. „Wir hätten ein bisschen mehr erwartet“, sagten zum Beispiel Dagmar Gäbler und Claudia Thomas aus Blankenburg, die mit ihren Kindern angereist waren. Vom Programm, von der gastronomischen Versorgung und eben dem Rahmenprogramm, das die Wartezeit zwischen den einzelnen Höhepunkten hätte verkürzen sollen.

Es gab einen Nachtflohmarkt in der Eingangshalle des Flughafengebäudes, eine kleine Bühne mit Live-Musik, die für die meisten allerdings kaum hörbar war, sowie eine Show speziell für Kinder. Wer wollte, konnte mit einer Antonov AN-2 einen Rundflug machen. Bis zur Dämmerung hob der Doppeldecker mit Passagieren auch regelmäßig ab. Das Feuerwerk aus der Luft wollte allerdings niemand sehen.

Entschuldigung des Veranstalters

Fehler räumte die für die Veranstaltung verantwortliche Idecon-team Eventmanagement und TV-Produktionsgesellschaft mbH aus Leipzig dann auch ein. „Wir müssen uns bei allen entschuldigen, die gewartet haben“, sagte Geschäftsführer Oliver Ganz einen Tag später auf MZ-Anfrage. Man habe nicht mit so vielen Besuchern geplant. Kalkuliert hatte der Veranstalter nach eigenen Angaben im Sicherheitskonzept mit rund 2 500 Gästen, gekommen waren nach ersten Schätzungen wohl aber mehr als 5 000. Deswegen habe es nicht genügend Parkplätze, nicht genügend Kassen im Eingangsbereich und letztlich nicht genügend Imbiss-Stände gegeben.

Warum der Veranstalter so daneben lag mit der Planung, ist schwer zu erklären. Immerhin hat die Firma nach eigenen Angaben durchaus Erfahrung mit Großveranstaltungen.

Laut Ganz werden unter anderem die mehrtägigen Flugtage in Bautzen (Sachsen) mit bis zu 20 000 Besuchern sowie VW- und BMW-Treffen in ähnlichen Größenordnungen von seinem Unternehmen organisiert. Der Cheforganisator verwies darauf, dass es die erste derartige Veranstaltung am Flughafen Magdeburg-Cochstedt war, eine Art Testballon also. „Das ist bis zum Schluss immer auch eine Lotterie.“ Bei schlechtem Wetter und entsprechend weniger Besuchern hätten etwa die Imbiss-Stände ausgereicht. Ganz versprach allerdings, dass man aus diesen Erfahrungen für eine mögliche Neuauflage im kommenden Jahr lernen werde. „Das wird es dann so nicht mehr geben.“

Besserung versprach auch Flughafensprecher Jens Galkow bei den Wartezeiten für die Parkplätze. „Wir werden sehen, dass wir das optimieren können“, sagte Galkow Sonntagmittag. Für alles andere sei allerdings der Veranstalter verantwortlich. (mz)

Das Feuerwerk beeindruckte.
Das Feuerwerk beeindruckte.
Frank Gehrmann Lizenz
Mit einer Antonov AN-2 hatten Passagiere das Geschehen von oben im Blick.
Mit einer Antonov AN-2 hatten Passagiere das Geschehen von oben im Blick.
Frank Gehrmann Lizenz