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Landung in der Innenstadt Landung in Ascherslebent: Rettungshubschrauber sorgt für Aufsehen

Von Regine Lotzmann 24.09.2017, 12:52
Rettungshubschraubereinsatz in Aschersleben. Christoph 36 landete für einen Notarzteinsatz direkt in der Innenstadt
Rettungshubschraubereinsatz in Aschersleben. Christoph 36 landete für einen Notarzteinsatz direkt in der Innenstadt Frank Gehrmann

Aschersleben - Es ist gerade Mittagszeit, als am Wahlsonntag lautes Rotorenrauschen durch die Innenstadt von Aschersleben schwillt. Und da, auf dem breiten Fußweg direkt vor dem Bestehornpark, landet Christoph 36, der am Städtischen Klinikum Magdeburg stationierte Hubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht.

Notarzt und Sanitäter verlassen die Maschine und eilen zum nur ein paar Meter entfernten Einsatzort, wo schon ein Rettungswagen vor einem Wohnhaus in der Wilhelmstraße wartet. „Näher dran geht nicht“, meint Pilot Felix Freitag, der am rot-weißen Rettungshubschrauber auf seine Kollegen wartet. „Ich schaue immer, wo der RTW steht und versuche, in der Nähe zu landen.“ Den Platz vor dem Riegel bezeichnet der Pilot da als äußerst günstig. „Nur der Zaun ist etwas hoch, aber ich habe perfekt zwischen Lampe und Zaun dazwischengepasst.“

Ganz so einfach war das aber nicht, liegt der Rotordurchmesser des Helicopters 135 doch bei über zehn Metern. „Ein Blatt ist fünf Meter lang. Der Hubschrauber selbst etwa 14.“

Felix Freitag: „Leute ab 1,90 Meter und dickere Menschen haben es schwer“

Kein Wunder, dass die Maschine da für Aufsehen sorgt. Schaulustige kommen zusammen und mit dem Piloten ins Gespräch. Der ist nett und verteilt Aufkleber vom Hubschrauber an die Kinder. Die Erwachsenen schauen, wo die Patienten untergebracht werden können. Da ist eine schmale Liege. „Leute ab 1,90 Meter und dickere Menschen haben es schwer“, sagt Freitag und macht das Höchstgewicht für Patienten auf 120 Kilogramm fest. „Und hier gibt es einen weiteren Sitz, wenn wir Kinder transportieren, kann die Mama mit.“ Die Passanten machen Fotos.

„Das ist schon eine außergewöhnliche Kulisse, die wir uns da ausgesucht haben“, gibt Felix Freitag mit Blick auf den imposanten Riegelbau im Hintergrund lachend zu. Und macht selbst ein paar Fotos.

Ab und an würden sie schon in Innenstädten landen, erzählt der Mann, der eigentlich nur Gastpilot und sonst in Suhl unterwegs ist. „Unser Einsatzgebiet hier liegt so etwa 70 Kilometer rund um Magdeburg.“ Bis nach Aschersleben hat der Rettungshubschrauber 18 Minuten gebraucht. „Bei dem Wetter mussten wir ziemlich tief fliegen, sonst sind es nur zehn Minuten“, berichtet der Pilot.

Ob dann ein Patient mit in die Klinik genommen oder der Notarzt nur zum Einsatzort gebracht wird, das entscheidet am Ende der Arzt - je nach Gesundheitszustand des Patienten, dem es in diesem Fall schon wieder so gut geht, dass er sogar zu Hause bleiben darf.

Und so haben auch Arzt und Sanitäter noch kurz Ruhe und Zeit, um ebenfalls ein paar Fotos zu schießen. Von sich, dem Hubschrauber und dem Riegelbau. „Für meine Frau“, schmunzelt der Notarzt, bevor er wieder in die Maschine steigt.

Felix Freitag startet die Rotoren und peitscht damit einen starken Wind durch die Wilhelmstraße. Christoph 36 steigt senkrecht in den wolkigen Mittagshimmel und verlässt Aschersleben Richtung Magdeburg. (mz)