1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Landkreis Harz: Landkreis Harz: Giebeleinsturz raubt Familie das Heim

Landkreis Harz Landkreis Harz: Giebeleinsturz raubt Familie das Heim

Von PETRA KORN 07.08.2011, 14:27

ERMSLEBEN/MZ. - Der Einsturz eines Giebels hat ein Wohnhaus in der Westdorfer Straße in Ermsleben (Stadt Falkenstein / Harz) unbewohnbar gemacht. Verletzt wurde bei dem Unglück niemand, aber kurze Zeit später ist noch eine Wand eingestürzt.

Wohnhauseinsturz in der Westdorfer Straße - mit dieser Meldung war die Ortsfeuerwehr Ermsleben alarmiert worden. Vor Ort zeigte sich, dass der Giebel des betroffenen Wohnhauses komplett zusammengerutscht war, sagten Heinz-Jörg Rockmann, Mitarbeiter der städtischen Bauverwaltung, und Thomas Scheffler, Zugführer bei der Ermslebener Wehr.

Im oberen Bereich des Gebäudes war der Blick frei auf eine Trockenbauwand bzw. ins Innere der Räume, im unteren Bereich standen noch Reste der Lehmwand. Zudem war auch ein Teil der hinteren Dachfläche eingebrochen.

Zum Zeitpunkt des Unglücks war nur der Mann der dreiköpfigen Familie zu Hause. Er hatte wohl ein Knistern gehört und das Gebäude schnell verlassen.

Warum die Wand einstürzte, ist derzeit noch unklar. Möglicherweise könnte der Einsturz auf undichte Stellen im Giebel des Hauses zurückzuführen sein. Das Haus war schätzungsweise um die Jahrhundertwende errichtet worden; es besteht im unteren Bereich aus Lehmwänden.

Die Feuerwehr Ermsleben, welche mit einem Lösch- und einem Hilfeleistungsfahrzeug im Einsatz war, sicherte die Unglücksstelle ab. Auch Rettungsdienst und Polizei waren vor Ort, ebenso Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Versorgungsunternehmen. So war bei dem Giebeleinsturz auch ein zu dem Haus führendes Stromkabel gerissen.

Nachdem die Unglücksstelle zunächst gesichert war, versuchten Einsatzkräfte der Feuerwehr, "aus den Räumen, in die man noch hineinkonnte, das Nötigste zu retten", beschreibt Scheffler. "Papiere, ein paar Sachen." Die Wehr half auch beim Transport der Sachen in die Mühlenstraße. Dort stellte die Stadt der Familie eine Wohnung zur Verfügung. "Hier haben wir eine Wohnung für solche Notfälle, die auch teilweise möbliert ist", sagte Rockmann. Die Familie, der die städtische Wohnungsverwaltung am Sonntag mehrere Wohnungen angeboten habe, wolle erst einmal vorübergehend in der Mühlenstraße bleiben.

Die Feuerwehr hat die Unglücksstelle weiträumig abgesperrt. Das Haus darf nicht betreten werden. Das Bauordnungsamt des Landkreises wurde informiert, sagte Rockmann weiter. Abgesperrt sind auch Bereiche auf zwei Nachbargrundstücken, auf welche beim Einsturz des Giebels Trümmer gefallen waren.

"Das war ein Schock", sagte Ermslebens Ortsbürgermeister Günther Schmiedemeier (CDU), der sich bei den Einsatzkräften bedankt: "Die Feuerwehr hat sehr gut gearbeitet."

Schmiedemeier ist erleichtert, dass bei dem Unglück niemand verletzt wurde und dass der Familie eine Unterkunft zur Verfügung gestellt werden konnte.

Auch Nachbarin Angela Zahn ist am Tag nach dem Unglück noch immer geschockt. Am Donnerstagabend noch auf Arbeit, war sie bei der Nachricht über den Einsturz erschrocken - "wie alle anderen auch", sagt sie. "Das ist der absolute Albtraum, wenn so etwas passiert. Da hat man sich ein bisschen was geschaffen, und dann das."

Die betroffene Familie war nicht zu erreichen.