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Kunst in Quedlinburg Kunst in Quedlinburg: Neue Galerie will auf Kontraste setzen

Von Sigrid Dillge 25.09.2002, 12:58

Quedlinburg/MZ. - Im Torbogen klimpert ein Windspiel, Fachwerk begrenzt den Gang, der sich zu einem stimmungsvollen Hof öffnet. Altes Gerät steht wie vergessen herum, Blümchen und Grün haben ihr kleines Plätzchen gefunden. Inmitten dieser Romantik hat moderne Kunst ein Zuhause erhalten: die Galerie 7Kunst.

Anfang September öffnete sie ihre Türen im Quartier 7 in der Marktstraße 7 in Quedlinburg. Die Hofgemeinschaft, zu der bisher eine Filzmanufaktur, eine Keramikwerkstatt und zeitweise eine Glasbläserei gehören, hat ein Mitglied mehr. Natürlich eines, das dem im Wort Quartier enthaltenen Wörtchen art, also Kunst, gerecht wird. Betrieben wird die Galerie vom "Ramberk-Trio". Dahinter wiederum verbergen sich die beiden Maler Sylke Symolka und Bernd Steinert sowie der Autor Ralf Eikermann.

"Angefangen hat alles beim Husky-Rennen", erinnert sich Eikermann. Er und Steinert hatten als Friedrichsbrunner den Organisatoren geholfen. Bei den Gesprächen stellten sie viele Gemeinsamkeiten fest, unter anderem die, Künste und Künstler verschiedenster Genres miteinander zu verbinden. Gemeinsam mit Steinerts Gefährtin Sylke Symolka entstanden die ersten Projekte, die zunächst dem Freundeskreis in Friedrichsbrunn vorgestellt wurden.

Als zweites folgte das Künstlerbuch "so zart und so stark wie ein fenstergeflügel", das in der ersten Ausstellung in "7Kunst" zu sehen ist. Drucke und Texte sind darin vereint. "Teilweise entstanden die Texte nach den bereits fertigen Bildern, manchmal waren die Worte zuerst da", skizziert Autor Eikermann die Entstehungsgeschichte des nicht alltäglichen Künstlerbuches, das bereits auf der Leipziger Buchmesse gezeigt wurde.

Die Bilder von Symolka und Steinert an die Wände zu hängen, war der nächste Schritt von "Ramberk". Beide gestalteten in diesem Jahr eine Ausstellung in der Quedlinburger Blasiikirche. Das vierte Projekt ist nun die kleine, aus nur einem Raum bestehende Galerie in der Marktstraße 7. Bewusst wird hier moderne Kunst gezeigt, denn die Galerie will damit einen Kontrast zwischen Weltkulturerbe und Moderne etablieren, wie Eikermann erklärt.

Insgesamt sind in diesem Jahr vier Ausstellungen geplant. So mit dem Bad-Suderöder Bernd Schobeß und im Dezember höchstwahrscheinlich wieder mit Symolka und Steinert. Im Weihnachtsmonat wird die Galerie auf jeden Fall auch sonntags geöffnet sein, ist sich Eikermann sicher. Und natürlich ist "7Kunst" auch beim Advent in den Höfen dabei, wenn wieder zahllose Besucher auch durch den mit klimpernden Windspiel versehenen Torbogen ziehen.