Krankenhausberg Krankenhausberg Aschersleben: Ameos-Mitarbeiter wünschen sich Weg für Fußgänger und Radfahrer

Aschersleben - Das Ameos-Klinikum am Rande Ascherslebens ist einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Die meisten Mitarbeiter fahren mit dem Auto und klagen, dass sie kaum Parkplätze finden. Wer mit dem Fahrrad kommt, der hat ein anderes Problem: den Verkehr auf der B 180 auf der Eislebener Straße.
Die Schlange an der Ampel in Richtung Stadt reicht fast bis zum Klinikum. Und wenn der Verkehr mit den vielen riesigen Zugmaschinen aus der Stadt fließt, kann ein Radfahrer nicht überholt werden.
„Berghoch zu langsam, nachmittags Berufsverkehr“
Leserin Heike Weidehase, die im Klinikum arbeitet, hat sich deshalb an die MZ gewandt. Sie fährt verbotenerweise auf dem Gehweg. „Es wäre für mehrere Seiten fatal, wenn ich die Bundesstraße nehmen würde. Verkehrsbehinderung sozusagen. Berghoch zu langsam, am Nachmittag zu viel Berufsverkehr“, schreibt sie.
Der Weg am Krankenhausberg sei wirklich breit genug, um ohne Gefährdung an Fußgängern vorbeizufahren. Sie würde sich deshalb eine Erweiterung zu einem Geh- und Radweg wünschen. Der Gehweg müsse ihrer Ansicht nach ohnehin mal saniert werden.
Land ist für Fahrbahn zuständig, Stadt für Gehweg
Sie führt weiter aus: Die Fußgänger müssen stark auf den Gehweg achten, weil die Platten ziemlich desolat und lückenhaft sind. Man könne stolpern und sich am Fuß verletzen, findet sie. Einige Platten hätten sich „durch Baumwurzeln stark gehoben“. Sie sieht Unfallgefahren auch für kranke Menschen mit körperlichen Gebrechen.
Vor Ort sind zwar brüchige Betonplatten und Rasenbewuchs festzustellen, aber auf den ersten Blick scheint der Gehweg nicht gefährlich zu sein. Ein Mast, der im Gehweg steht, kann umkurvt werden. Während für die Fahrbahn der Landesstraßenbauverwaltung zuständig ist, liegt die Zuständigkeit für den Gehweg bei der Stadt Aschersleben.
Tiefbauamt will Schäden auf Fußweg dokumentieren
Diese bedankt sich für den Hinweis. „Das Tiefbauamt wird nun zeitnah eine Begehung durchführen, die Schäden dokumentieren und sodann entsprechend verfahren“, teilte Stadt-Sprecher Stephan Rauhut mit. „Hinsichtlich der Machbarkeit eines kombinierten Geh- und Radweges muss ich an die Straßenverkehrsbehörde des Salzlandkreises verweisen.“
Die Antwort von Kreissprecherin Marianne Bothe fällt allerdings ernüchternd aus. „Die Leserin irrt sich, wenn sie denkt, der Weg wäre breit genug. Zudem verläuft er teilweise direkt entlang der B 180 und ist nur einseitig, was sämtlichen Fußgängerverkehr bündelt.“
Für eine kombinierte Nutzung als Rad- und Gehweg sei eine durchgängige Mindestbreite von 1,80 Meter erforderlich, die einen Sicherheitsabstand zur Fahrbahn von mindestens 30 Zentimeter einschließt. Der vorhandene Weg sei jedoch in Teilen nur rund 1,30 Meter breit.
Verkehrsbehörde: Gehweg zu schmal für Radfahrer und Fußgänger
Deshalb, so Bothe weiter, schätzt die Verkehrsbehörde ein, dass aufgrund der geringen Breite und des nur einseitig vorhandenen Gehweges der Gehweg nicht für Radfahrer freigegeben werden kann.
„Die Straße ist mir zu gefährlich. Wenn ich hier hoch fahre, dann fahre ich auf dem Gehweg“, sagt eine andere Krankenhausmitarbeiterin, die ihren Namen aber nicht verraten wollte. „Das sind so viele Laster und so ein Verkehr, das traue ich mich nicht.“ Und wenn ein Fußgänger komme, dann steige sie auch ab.
Stadtsprecher Rauhut betont, dass Fahrräder auf dem Gehweg laut Gesetz geschoben werden müssen. Nur ganz selten werden Ausnahmen zugelassen. „Wer auf dem Fußweg fährt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, da andere Nutzer des Gehweges gefährdet werden.“ (mz)