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Kita "Arche Noah" Kita "Arche Noah" Aschersleben: Ausflug nahm noch ein glückliches Ende

Von Sophie Elstner 20.06.2017, 07:58
Ein Schild an einer Bushaltestelle
Ein Schild an einer Bushaltestelle MZ

Aschersleben/Thale - Es sollte ein unvergesslicher Tag für die Vorschulkinder der Kindertagesstätte „Arche Noah“ werden. Bald schon werden die zwölf Jungen und Mädchen zur Schule gehen. Deswegen planten die Erzieherinnen Nicole Müller und Kathleen Skrzeba einen Besuch im Harzer Bergtheater in Thale. Es wurde tatsächlich ein unvergesslicher Tag - vor allem, weil das Ziel plötzlich unerreichbar schien. Was war passiert?

„Schon vor einigen Wochen haben wir die Fahrkarten nach Thale in Aschersleben am Bahnhofsschalter beim Harz-Elbe-Express (Hex) gebucht und bezahlt“, erinnert sich Nicole Müller. Die Erzieherinnen wussten, dass in der vergangenen Woche zwischen Quedlinburg und Thale ein Bus als Schienenersatzverkehr eingesetzt wurde.

Zwölf Kinder und vier Erwachsene waren unterwegs

„Wir wollten uns anmelden. Nicht, dass unsere Gruppe nicht in den Bus gepasst hätte“, sagt Kathleen Skrzeba. Die zwölf Kinder wurden von vier Erwachsenen begleitet. „Die Dame am Schalter sagte aber, dass eine Anmeldung nicht nötig sei. Die Strecke würde um diese Uhrzeit nicht häufig genutzt.“

Der Zug in Richtung Quedlinburg war voll mit Schülergruppen. „Wir hatten schon die Befürchtung, die wollen alle mit dem Schienenersatzverkehr in Richtung Thale weiter.“ Kathleen Skrzeba und Nicole Müller sollten Recht behalten. „Alle rannten vom Zug dann zu dem Bussteig, von wo der Bus abfahren sollte“, beschreiben sie die Situation.

„Unsere Kinder waren die Jüngsten, da hatten wir keine Chance, so schnell zu sein. Und dann kam der Bus.“ Die Menschen standen dicht an dicht in der Ausgangstür und auch in der Tür beim Fahrer. Für die Kinder aus der „Arche Noah“ blieb kein Platz. Mit der Abfahrt des Busses sahen die Erzieher auch die Theatervorstellung in weite Ferne rücken. „Wir wussten nicht weiter. Als wir am Schalter nachfragten, wurden wir von der Mitarbeiterin ausgelacht“, erinnert sich Nicole Müller.

Spaß beim „Dschungelbuch“ im Bergtheater

Erst die verzweifelte Idee, zwei andere Busfahrer anzusprechen, brachte Hilfe. Eine Schule aus Quedlinburg hatte zwei Busse angemietet, um ebenfalls zum Bergtheater zu fahren. „Es wurde ganz schön eng, aber sie waren so lieb, uns mitzunehmen“, sagt Nicole Müller. „Das hat unseren Tag wirklich gerettet. In Thale hörten wir dann von vielen Gruppen, dass sie keinen Platz im Bus bekamen, obwohl sie die Fahrkarten im Voraus gekauft hatten.“

Ganz ohne Verspätung kamen die Ascherslebener Knirpse jedenfalls am Bergtheater an, das „Dschungelbuch“ begeisterte sie, und der Stress war auch bei den Erzieherinnen für einen Moment vergessen.

Der Touristinformation in Thale sind keine Fälle bekannt, in denen Schülergruppen ihr Ziel mit dem Hex nicht erreicht hätten. Nach Angaben des Hex-Betreibers Transdev bestand der Schienenersatzverkehr in der gesamten vergangenen Woche. Wie viele Busse im Falle von Bauarbeiten anstelle von Zügen eingesetzt würden, ermesse sich an der durchschnittlichen Anzahl der Fahrgäste im Jahr.

Hex spricht von „bedauerlicher Unannehmlichkeit“

Das, was der Ascherslebener Vorschulgruppe passiert ist, sei eine „bedauerliche Unannehmlichkeit“, sagte Pressesprecher Thomas Kleinrensing. „Das zeigt deutlich, wie wichtig es ist, dass sich Gruppen ab sechs Personen frühzeitig anmelden, damit wir gegebenenfalls zusätzliche Busse im Vorfeld organisieren können.“ Mittlerweile verkehrt wieder ein Zug zwischen Quedlinburg und Thale. (mz)