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Ameos-Klinikum Kersten Borchert Chefarzt Klinik Hämatologie und Onkologie Ameos Aschersleben: Kooperation mit Chirurgen, Internisten und Radiologen

Von Kerstin Beier 08.05.2020, 09:56
Kersten Borchert ist Chefarzt der neuen Klinik für Hämatologie und Onkologie am Ameos-Klinikum.
Kersten Borchert ist Chefarzt der neuen Klinik für Hämatologie und Onkologie am Ameos-Klinikum. Gehrmann

Aschersleben - Schon im Kindergarten habe er gewusst, dass er Arzt werden will. „Und ich kann auch nichts anderes“, sagt Dr. Kersten Borchert. Und stapelt damit tief, denn der Mediziner ist als Facharzt für Onkologie und Hämatologie sowie als Facharzt für Gastroenterologie vielseitig aufgestellt. Außerdem ist er Ernährungsmediziner und fühlt sich sogar im IT-Bereich zu Hause.

Vor wenigen Tagen hat der schlanke Altmärker die Leitung der am Ameos Klinikum Aschersleben neu gegründeten Klinik für Hämatologie und Onkologie übernommen. Damit behandelt und betreut er krebskranke Patienten, wobei er das Wort Betreuung sehr ernst nimmt.

In der Klinik für Onkologie und Hämatologie werden Krebskranke behandelt und betreut

„Dafür braucht es neben der fachlichen Expertise Zeit für Gespräche und spezielle Zuwendung“, sagt der 44-Jährige. Für ihn als Chefarzt sei das Team von Dr. Martina Grunewald samt der Ambulanz-Schwestern eine wichtige Stütze mit einem guten Stand bei den niedergelassenen Kollegen.

Doch die Onkologin war bisher Alleinkämpferin, wenngleich Dr. Stephan Rudolph als Chefarzt der Chirurgie die chirurgische Onkologie in den vergangenen drei Jahren vorangetrieben habe.

Nun gelte es, „die Schlagkraft zu erhöhen“ und eine spezialisierte Klinik aufzubauen, die weit in die Region wirkt und im Interesse der Patienten von Anfang an eng mit anderen Disziplinen zusammenarbeitet - mit Chirurgen, Internisten, Radiologen.

Die Onkologen verstehen sich als Knoten in einem Netzwerk, das aus Medizinern sowie ambulanten Versorgern besteht - und nicht zuletzt aus Menschen, die Sterbende solange wie möglich zu Hause begleiten und betreuen.

Nach Studium und Promotion absolvierte Borchert eine Facharztausbildung an der Uniklinik Rostock

Studiert hat Kersten Borchert in Hannover, dort begann er seine Laufbahn als Assistenzarzt und promovierte. Sein weiterer Weg führte ihn in die Uniklinik Rostock, wo er seine Facharztausbildung abschloss und sich der Onkologie und Hämatologie zuwandte.

Ein Zufall zunächst, „aber ich habe schnell gemerkt, dass das wirklich meins ist.“ Empathische Hinwendung sei für Tumorpatienten besonders wichtig und das liege ihm, versucht er seine Begeisterung für das Fach zu erklären.

Für ein Fach, in dem sich existenzielle Nöte, Schmerzen, Leid und Verzweiflung häufen. „In der Onkologie gibt es oft kein Schwarz oder Weiß. Man muss zu jedem Zeitpunkt schauen, was das Beste für den Patienten ist.“

Seit 2014 arbeitete Borchert am Klinikum Magdeburg und führte dort auch eine Praxis 

2014 zog es ihn zurück in die Mitte Deutschlands und er ließ sich zusammen mit seiner Frau in Magdeburg nieder. Dort arbeitete er am Klinikum Magdeburg und führte seit 2016 eine Praxis für Hämatologie und Onkologie am Klinikum.

Die Aufgabe in Aschersleben und die damit verbundene Aufbauarbeit sei reizvoll, wenngleich er nie geplant habe, Chefarzt zu werden. „Aber das Schöne ist ja, dass es immer anders kommt und dass es meistens gut wird. Man muss sich nur darauf einlassen“, sagt er und es klingt wie eine Lebensmaxime.

Das interdisziplinäre Umfeld in Aschersleben sei jedenfalls „perfekt für einen Onkologen“, und er freue sich auf die Zusammenarbeit auch mit den anderen Häusern im Salzlandkreis. Wenn ihm die Medizin doch einmal ein wenig Zeit lässt, genießt er das Rasenmähen im Garten und gelegentliche Ausritte mit dem Pferd seiner Frau.

Nebenbei lernt er die spanische Sprache - um bei einem großen Kongress in Barcelona, der alle zwei Jahre stattfindet, nicht nur englisch mit den einheimischen Kollegen sprechen zu können. (mz)