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Kennt Bergbau im Ort aus dem Effeff

Von PETER ROSENHAHN 01.05.2009, 14:21

NACHTERSTEDT/MZ. - Hierher kam der im Kreis Oppeln Geborene 1956. Ab 1945 war der gelernte Bergmaschinenmann im Tagebau Wulfersdorf-Harbke tätig, studierte von 1953 bis '56 an der Bergingenieurschule Senftenberg und fing danach als Bergingenieur im Nachterstedter Braunkohlenwerk an. Da blieb er bis Juni 1970, um dann am 1. Juli aufgrund sich geänderter Industriestrukturen im neu entstehenden Nachterstedter Leichtmetallwerk als Hauptmechaniker tätig zu werden. Zuvor hatte er in einem Fernstudium an der Bergakademie Freiberg das Diplom für Bergmaschinenwesen erworben.

Nachdem der verheiratete Vater von drei Söhnen, drei Enkelkindern und einer Urenkelin am 1. Juli 1990 in den Vorruhestand ging, wurde er am 19. Januar 2001 Gründungsmitglied des Bergmannsvereins Nachterstedt e.V. Für seine hier geleistete Arbeit erhielt er anlässlich der kürzlich eröffneten Ausstellung "160 Jahre Bergbau in Nachterstedt" im Rahmen des "Tags der Industriekultur" die MZ-Rose. Die Exposition ist in der sogenannten Remise beim Nachterstedter Rathaus bis zu den Kommunalwahlen im Juni zu sehen.

Der bisherige Vereinsvorsitzende, Dr. Wolfgang Karpe, begründete die Ehrung mit der Rose namens der zur Zeit 68 Mitglieder unter anderem mit Emmerlings beispielgebenden Aktivitäten "für den guten Zusammenhalt der Vereinsmitglieder, mit der gewissenhaften Führung der Chronik, seiner Mitarbeit an zahlreichen Broschüren zur Bergbaugeschichte und der guten Zusammenarbeit mit dem Seeland-Förderkreis". Dem schließt sich auch der jetzige Vorsitzende, Klaus Schaefer, vorbehaltlos an. Wobei: Nicht zu vergessen Emmerlings Engagement bei der Ausgestaltung des Archivraums im oberen Stock der Remise sowie bei Vorbereitung und Gestaltung der jetzigen Ausstellung.

In diesem Zusammenhang lag es dem Verdienstvollen am Herzen, auf den nicht unerheblichen Anteil seiner beiden Vereinsmitglieder Peter Deckert und Harald Roewer auch am Gelingen solcher Expositionen wie der augenblicklichen besonders zu verweisen. Womit ein von Wolfgang Karpe hervorgehobener Charakterzug des Geehrten dabei ungewollt seine Bestätigung fand - Emmerlings Bescheidenheit. Denn: "Während seiner Berufstätigkeit mit dem Titel ,Oberingenieur' ausgezeichnet, verschweigt er das meistens", schrieb Karpe.