Brachland im Kosmonautenviertel Darum gibt es keinen Neubau nach Abriss von Ascherslebener NP-Markt
Nachdem die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft den ehemaligen NP-Markt in der Keplerstraße abgerissen hat, passiert nichts mehr. Warum alle Projekte zum Stillstand gekommen sind.

Aschersleben/MZ - Die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (AGW) hat im Kosmonautenviertel gut zu tun. Die ersten Wohnblöcke wurden bereits umgebaut.
Projekte der Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft für Keplerstraße liegen auf Eis
Nach dem Vorzeigeprojekt in der Kopernikusstraße 10 bis 14, einem Umbau eines fünfgeschossigen Plattenbau-Wohnblocks aus DDR-Zeiten zum energieautarken Wohnhaus, geht es mit weiteren Umbauten weiter. Bernd Thiele, einer der Mieter, der seit vielen Jahren in der Staßfurter Höhe lebt, freut sich darüber. Doch der MZ-Leser hat auch ein Problem ausgemacht.
In der Keplerstraße wurde der frühere NP-Markt einst von dem Wohnungsunternehmen gekauft und abgerissen. Wie die MZ im Januar 2019 berichtete, plante die AGW an dieser Stelle den Bau bedarfsgerechten Wohnraumes, zum Beispiel in Form betreuten Wohnens.
„Die Gebäudewirtschaft hat sehr viel zu tun“, weiß Thiele. Und er nennt auch die weiteren AGW-Projekte in der Hohen Straße und Lauestraße/Roten Berg sowie in seinem Viertel. Daher hat er eine Idee.
MZ-Leser wünscht sich Grünanlage in Ascherslebener Keplerstraße
„Mein Vorschlag wäre, dass dort oben zu begrünen“, sagt er der MZ. Dort gebe es auch das Mittelganghaus mit Einraumwohnungen. Weil dort viele ältere Ascherslebener wohnen, könnte man an dieser Stelle mit der Begrünung einen kleinen Park schaffen und ein paar Sonnenschirme aufstellen, so dass sich die älteren Menschen dort hinsetzen könnten, überlegt Bernd Thiele.
Momentan sei es so, dass dort bei Wind Staubfontänen aufgewirbelt werden. Nach dem Abriss gebe es hier noch eine tiefe Grube, so dass die Anwohner den Eindruck haben, als wären es Überreste von Bombenangriffen aus dem Zweiten Weltkrieg, übertreibt er.
„Viele fragen mich, was soll das hier? Und wann könnte das mal was werden“, sagt er. Der 66-Jährige lobt aber auch die Wohnungsgesellschaft dafür, dass sie bezahlbare Parkplätze im Wohngebiet geschaffen hat.
Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft hat Pläne für Keplerstraße
Doch wann es an der Stelle weitergeht, bleibt auch nach einer Anfrage der MZ bei der AGW offen. Mit dem Rückbau der alten Kaufhalle habe die AGW einen sehr großflächigen Gebäudekörper aus dem Wohngebiet entfernt, teilt Lars Graefe, Prokurist der AGW, mit.
Versiegelte Flächen seien entfernt und zunächst der Natur überlassen worden. „In Zukunft halten wir an unseren Plänen für eine kleinere Neubebauung an der Keplerstraße fest“, informiert er. Um unnötige Erdaushubarbeiten zu vermeiden, sei die Baugrube gesichert und abgeböscht worden, erklärt er und weist auf die laufenden Projekte hin.
Zurzeit beschäftige sich die AGW mit den angrenzenden Wohnblöcken in der Kopernikusstraße 2 bis 8 – „der Rückbau erfolgt derzeit“ - und Keplerstraße 4 bis 10. „Nach deren Fertigstellung wird das Projekt neu bewertet und ein Abschluss der Neugestaltung im Wohngebiet an der Staßfurter Höhe erfolgen“, verspricht Lars Graefe. Dies erfolge in Umsetzung des Stadtentwicklungskonzeptes unter Bezugnahme auf den demografischen Wandel in Aschersleben.