Karneval in Frose Karneval in Frose: Froser Carnevals Club sorgt für ausgelassene Stimmung
frose/MZ. - Gib dem Affen Zucker, dachte sich Günter in der Bütt und ließ den kleinen Plüsch-Primaten auf seinem Arm beim Froser Karneval schon einmal das eine oder andere Geheimnis ausplaudern. Zum Beispiel, dass Günters Frau Numismatikerin sei. Ja, sie verdiene ihr Geld mit Münzen - als Klofrau.
Der freche Affe an Günters Seite verriet am Sonnabendabend aber auch noch pikantere Details - wie die Salatnummer in der Ehe: anmachen und stehenlassen - und ließ das Publikum toben. Das genoss im prall gefüllten Froser Schützenhaus dann auch die Mischung aus Klamauk, heißen Tänzen, schwungvollen Liedern und witziger Ironie, die der Froser Carnevals Club zu bieten hatte, in vollen Zügen. Und machte kräftig mit. Da wurden aus Bäckern Blumenkinder und aus Vizeschulleitern rotmützige Zwerge. Da gab es tanzende Nonnen, Konfettibomben und fantasievolle Kostüme. Einen Broiler zum Beispiel oder Cruella de Vil samt Dalmatiner.
Dass der Verein inzwischen seine 15. Session feiere, sei, so machte FCC-Präsident Rooooobert Brandt klar, vor allem auch dem Publikum zuzuschreiben. "Ohne Sie wäre das nicht möglich gewesen", dankte er den Gästen deshalb für ausverkaufte Säle und jahrelange Treue.
Deshalb hatten sich die Froser Jecken auch in diesem Jahr wieder ganz viel ausgedacht. Da gab es Büttenredner Antonio - gerade 14 -, der sich über seine Entwicklung Gedanken machte, zeigten die kleinen Tanzmäuse und Funkengarde ihr Können. Da gab es heißblütige Piraten, die den Fluch der Karibik über die Tanzfläche wehen ließen, und Abba-Mania mit Schlaghosen, auftoupiertem Haar und ganz viel Musik im Blut.
Doch die Froser hatten noch eine ganz besondere Überraschung parat: Per Video-Leinwand wurde Werbung eingespielt. Selbstgedrehte, gut gemachte Filmchen mit Vereinsmitgliedern als Akteure, die mit Schauspielerqualitäten echte Werbeslogans auf die Schippe nahmen. Bei "Bader kommt ganz groß in Mode" zeigten sie einen in einer Zinkwanne sitzenden Mario mit blau-weiß-gestreiftem Badeanzug und Taucherflossen beim Badetag im Schützenhaus.
Zunutze war die Leinwand aber auch Andreas Schönfeld, der singend Bilanz über das vergangene Jahr im Seeland zog - und dabei Zeitungsfotos mit netten Schlagzeilen präsentierte. Er spekulierte über die Hai-Gefahr im Concordia See, die zweite Kinderbörse in Hoym, wo der ärmere Nachbarort wohl seine Kinder verkaufen müsse, oder über die Froser, die lieber warten würden, bis ihre Kinder groß seien, um sie dann Schienen klauen zu lassen.
Und fragte ganz provokant Leute aus dem Publikum: "Na, Straße gefegt, Fenster geputzt? Denn die Müllabfuhr nimmt alles mit, was im entferntesten nach Sperrmüll aussieht." Als Beweis schob er ein Bild von dem Müllfahrzeug hinterher, das in Hoym in ein Haus gekracht war. Abhilfe könne da nur ein Schild bringen: "Stopp! Bewohner auf Arbeit", das es an die Türklinke zu hängen gilt.
Das Publikum konnte lauthals lachen und gab seinem Affen Zucker, auch wenn der kleine Plüsch-Primat da schon längst wieder in seiner Kiste lag.