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Illegaler Müll bei Wilsleben Illegaler Müll bei Wilsleben: "Schade wa?" mit Stinkefinger

Von Marion Pocklitz 23.06.2016, 16:44
Mitten in der Feldflur abgekippt - ein großer Müllberg.
Mitten in der Feldflur abgekippt - ein großer Müllberg. Frank Gehrmann

Wilsleben/Winningen - „Schade wa?“- steht mit weißen Buchstaben auf dem blauen Schild. Daneben ein Stinkefinger und ein Giftzeichen. Eigentlich ganz passend zu den mit Müll gefüllten Säcken und dem Sperrmüll, auf denen das Schild wie hindrapiert liegt. Ein persönlicher Gruß des Umweltverschmutzers?

Denn die vielen Säcke liegen nicht auf einem Wertstoffhof und auch nicht vor einem Wohngebäude und warten auf die Abfallwirtschaft. Sie liegen inmitten einer schönen Landschaft - auf einem Feldweg zwischen Wilsleben und Winningen.

Der dort abgekippte Haus- und Sperrmüll passt nicht in einen normalen Pkw-Kofferraum. So muss schon jemand mit einem Hänger diesen Feldweg befahren haben und eine passende Stelle für die Entsorgung gesucht haben. „Auf diesem Weg finde ich ständig irgendwelchen abgekippten Müll“, sagt der Wilslebener Wilfried Helfers. Er ist täglich mit seinem Rollstuhl dort unterwegs. „Letztes Jahr lag dort sogar ein Fernseher in der Feldflur“, erklärt er.

Der Hausmüll, den er dieses Mal entdeckt hat, sei übrigens nicht der einzige Müllberg auf der Strecke. Kurz vor Winningen befindet sich noch einer. „Ich hoffe, man findet die Täter“, wünscht er sich. Auch Wilslebens Ortschef Steffen Amme ist entsetzt über die Dreistigkeit. „Eine solche Unvernunft kann ich nicht verstehen,“ sagt er und weiter: „Die Tat ist für mich nicht nachvollziehbar, da das meiste legal über den Hausmüll hätte entsorgt werden können.“

Die Meldung über die illegale Entsorgung ist bereits beim Fachdienst Natur und Umwelt des Salzlandkreises eingegangen. „Wir werden dorthin fahren und uns den Berg ansehen“, sagt Fachdienstleiterin Christiane von Wagner. Dort werde man nach Hinweisen auf den Verursacher suchen. „Wenn wir diesen finden, dann wird er seine Strafe über die Bußgeldstelle des Landkreises bekommen. Wie hoch die ausfällt, ist von Fall zu Fall unterschiedlich“, sagt sie. Sollte man dort auch noch gefährliche Substanzen finden, dann werde zusätzlich die Polizei eingeschaltet.

Die Chance, Umweltsünder aufzuspüren, sei leider gering. „Wir sind hier auf die Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen und sind für jeden Hinweis sehr dankbar“, sagt sie. Vielleicht hat jemand ein Auto beobachtet oder könne eine Personenbeschreibung abgeben?

Entsorgen wird den Müll letztendlich die Abfallwirtschaft. Doch die Kosten werden, sofern der Umweltsünder nicht ermittelt wird, auf den Steuerzahler umgelegt.

Wer Hinweise zur illegalen Müllentsorgung geben kann, soll sich beim Fachdienst bei Simone Vehse unter Telefon 03471/684 19 35 melden. (mz)