Hydranten unter der Lupe und im Kataster
Aschersleben/MZ. - Das Standrohr ist aufgesteckt, der Schlauch angeschlossen. Los geht's. Während das Wasser im breiten Strahl aus dem Schlauch schießt, misst Thomas Wankum, Mitarbeiter in der Abteilung Gas / Wasser bei den Stadtwerken Aschersleben, die austretende Menge. Hinten, am Standrohr, beobachtet Auszubildender Henrik Hoffmann den Wasserdruck. Funktionsprobe für einen Hydranten im Gewerbegebiet Aschersleben.
Fast 700 "unterirdische" Hydranten - in der Fachsprache Unterflurhydranten - gibt es im Trinkwasserwassernetz der Stadtwerke Aschersleben. "Vor etwa einem Jahr haben wir begonnen, alle in einem so genannten Hydrantenkataster zu erfassen", erklärt Volker Emmer, Hauptabteilungsleiter Gas / Wasser bei den Stadtwerken. Dabei würden für jeden einzelnen der nummerierten Hydranten wichtige Daten erhoben: So werde geprüft, ob er funktionsfähig ist, welche Wassermenge maximal entnommen werden kann und welche Menge fließt, wenn das Wasser noch einen Druck von 1,5 bar hat. Werden Schäden festgestellt, würden diese umgehend repariert. Geprüft und erneuert werde auch die Beschilderung. Diese Schilder enthalten wichtige Informationen zu den Hydranten - sie werden aber, wie das Unternehmen immer wieder feststellen muss, oft beschädigt oder zerstört.
"Grundsätzlich dienen die Hydranten, die Eigentum des Versorgers sind, zum Spülen und zum Be- und Entlüften der Trinkwasserleitungen", erläutert Emmer. Sie können darüber hinaus auch zur Wasserentnahme für Feuerlöschzwecke genutzt werden. Laut Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetz sei der Brandschutz - und damit auch die Löschwasserbereitstellung - eine kommunale Aufgabe. Da sei es sinnvoll, wenn sich die Kommune mit dem Eigentümer der Hydranten über deren Nutzung einige: "Wir haben mit der Stadt einen Vertrag abgeschlossen und gemeinsam mit dem Amt für Recht und Ordnung und der Feuerwehr rund 140 Hydranten im Stadtgebiet festgelegt, die zur Entnahme von Löschwasser geeignet sind und von der Feuerwehr im Brandfall genutzt werden können", erklärt Volker Emmer. Weil es im städtischen Leitungsnetz unterschiedliche Wassermengen mit unterschiedlichen Drücken gebe, seien nicht alle Hydranten auch für Löschzwecke geeignet. "Die 140 bestimmten
Hydranten werden von uns jährlich überprüft und gewartet."
Überprüfen, warten, reparieren - zuständig sind die Stadtwerke nur für die Hydranten in ihrem Trinkwassernetz, fügt Volker Emmer noch hinzu. Für Hydranten auf Privatgelände, wie zum Beispiel auch im Industriegelände Walter-Kersten-Straße, seien die Grundstückseigentümer verantwortlich.