Hochwasser: Hochwasser: Rappelvolle Lager

Aschersleben/MZ - Während die Pegelstände im Salzlandkreis allmählich sinken, wächst die Spendenbereitschaft von Tag zu Tag. Neben zahlreichen Hilfsangeboten aus anderen Bundesländern wollen sich auch Bürger aus Aschersleben und dem Seeland für die Hochwasser-Betroffenen engagieren. Schwerpunkt dabei sind Initiativen, die auf eine Unterstützung von Betroffenen im Salzlandkreis hinauslaufen. Sowohl die Kreisstadt Bernburg als auch Schönebeck und die Region um Groß Rosenburg im Osten des Kreises wurden vom Hochwasser schwer verwüstet. Einige Orte mussten evakuiert werden.

Bekannt ist bislang, dass die Grundschule und die Kindertagesstätte in Gatersleben seit Montag gemeinsam Spenden sammeln. Eingesammelt werden laut Schulleiterin Ronny Holzhauer vor allem Lebensmittel und Hygieneartikel. Die Aktion soll am Donnerstagmittag abgeschlossen werden. „Dann fahren Kolleginnen mit ihrem Privatfahrzeug die Spenden nach Schönebeck zum Verein Suppe & Seele, der diese Spenden an Hilfskräfte und Betroffene weiterreicht“, schrieb die Schulleiterin. Auch das dortige Tierheim soll von der Aktion profitieren.

Tatsächlich benötigt der Verein in Schönebeck neben Konserven und Kleidung auch Geldspenden, vor allem für Kraftstoff. „Wir fahren täglich über 500 Kilometer, um Helfer und Betroffene zu versorgen“, sagte Gorm Geißler vom Verein der MZ. Das Problem ist jedoch: Die Spenden müssen selbstständig in die Welslebener Straßer 60 nach Schönebeck gebracht werden.

Neben den Gaterslebenern wollen auch die Organisatoren des 1. Ascherslebener BeWegWasTages einen Teil der Spenden dem Bernburger Tiergarten zur Verfügung stellen. Die Einrichtung in der Krumbholzallee in Bernburg stand komplett unter Wasser. Einige Tiere ertranken, die meisten wurden in andere Zoos transportiert. Ursprünglich sollte der Erlös des Laufes dem Tierheim in Aschersleben zugute kommen. Wie der Cheforganisator der Veranstaltung, Adrian Einecke von der LSG Ascania Aschersleben, am Dienstag aber sagte, habe man sich mit dem Tierheim geeinigt, die Hälfte des Geldes der Einrichtung in Bernburg zu spenden.

Der BeWegWasTag findet am kommenden Sonnabend auf der Herrenbreite statt. Die Spendenlauf beginnt um 14 Uhr auf der Herrenbreite. Von 10 bis 20 Uhr gibt es verschiedene Läufe und andere Aktionen dort.

Bereits am Donnerstag wird in der Psychiatrischen Tagesklinik für die Hochwasser-Opfer gebacken. Zwischen 13 und 15.30 Uhr werden die Leckereien im Ameos-Klinikum verkauft, heißt es in einer Mitteilung. Der Erlös soll gespendet werden.

Die Redaktion der Mitteldeutschen Zeitung bekommt unterdessen über das soziale Netzwerk Facebook immer mehr Anfragen von Privatpersonen, die etwa Möbel oder Decken spenden wollen. Nach Mitteilung des Krisenstabes im Salzlandkreis gibt es für diese Hilfsangebote derzeit wenig Bedarf. Zum einen seien die Betroffenen noch bei Freunden, Bekannten oder in Notunterkünften untergebracht, daneben hätten die Aufräumarbeiten erst begonnen und viele Häuser seien noch feucht, erklärte der Sprecher des Krisenstabes in Bernburg, Timmi Mansfeld. „Das ist keine Sache von ein, zwei Tagen, sondern von Wochen“, sagte Mansfeld, der darum bat, die Spenden für einen späteren Zeitpunkt aufzuheben.

Ähnliche Informationen gab es beim Bürgerbüro in Bernburg, das für solche Anfragen von der Stadtverwaltung eingerichtet worden ist. „Es werden keine Sachspenden mehr angenommen“, sagte Regina Richwald. Im Spendenlager in Bitterfeld hieß es, dass die Kleiderkammer rappelvoll sei. „Bislang ist allerdings noch nichts abgefordert worden“, so Doris Trebesius vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). Keine Spenden nehmen das DRK in Bernburg oder die Stadtverwaltung in Aschersleben an. Dort verweist man auf die Koordinationsstellen bei den betroffenen Kommunen.Telefon: Die Hotline der Industrie- und Handelskammer ist unter Telefon 0345/2 12 64 24 täglich von 8 bis 18 Uhr erreichbar. Dort können sich Unternehmen melden, die anderen Unternehmen helfen wollen. Die Hotline des Salzlandkreises lautet 03471 / 684 26 26, das Spendenlager in Bitterfeld ist unter 0160/91 19 09 06 erreichbar.