Himalaya-Geier fliegt auf dem Falkenstein

Falkenstein/MZ. - Der Vogel sei etwas ganz Besonderes, meint Sihelksy, der den Falkenhof auf der Burg Falkenstein betreibt. "Ich gehe davon aus, dass er der einzige Himalaya-Geier ist, der in Deutschland frei fliegt", glaubt Sihelsky. Doch noch muss der etwa ein Jahr alte Geier, den der Falkner aus Wien, wo es die größte Geierzuchtanlage in Europa gibt, geholt hat, das freie Fliegen auf dem Falkenstein üben. Zunächst soll er als Zuschauer bei den täglichen Vorführungen auf der Wiese nahe des Burgeingangs dabei sein. Danach wird ihm beigebracht, über die Wiese zu gleiten. Die komplette Ausbildung dauert etwa zwei Jahre. "Mit viel Glück kann er in etwa vier Wochen dem Publikum vorgestellt werden", hofft der Falkner, der zugleich weiß, dass sich ein Himalaya-Geier durch hohe Intelligenz auszeichnet.
Noch weiß Sihelsky, der seit 20 Jahren Berufsfalkner ist, nicht, ob der Geier ein Männchen oder Weibchen ist. Eine Feder des Vogels wurde zur Genbestimmung eingeschickt. In etwa drei bis vier Wochen wird das Ergebnis feststehen. Und dann soll der neue Star der Greifvogelvorführungen natürlich auch einen Namen bekommen. Alle Besucher der Burg Falkenstein können bei der Namenssuche mitmachen, versichert Pavel Sihelsky.
"In den kommenden vier Wochen können alle einen weiblichen oder einen männlichen Namen vorschlagen und am besten, auf einen Zettel geschrieben, in meinem Falknerhäuschen abgeben. Derjenige, dessen Namensvorschlag ausgewählt wird, erhält als Belohnung einen Tag auf dem Falkenhof, an dem er auch hinter die Kulissen blicken darf", macht Sihelsky die Namenssuche für den jungen Himalaya-Geier schmackhaft.
Der probt indessen, wie man am besten posiert und präsentiert sein wunderbares Gefieder und die imposante Spannbreite der Flügel. Schließlich ist die Voliere sein Zuhause, und das muss verteidigt werden. "Zu Hause ist jeder groß und stark", schmunzelt Sihelsky. Der Vogel soll möglichst stressfrei daran gewöhnt werden, dass Unbekannte ihn bestaunen. Deshalb hatte er bisher nur Kontakt zu seinem Ausbilder und einem Pfleger und wird langsam an den Besucheralltag herangeführt.
Vorführungen finden täglich außer montags statt: von Dienstag bis Freitag ab 11 und 15 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen ab 11, 14 und 16 Uhr. Bei ungünstiger Witterung erfolgen keine Flüge.