Hilfe für Leukämiekranken Hilfe für Leukämiekranken: Suche im Heuhaufen beginnt
Aschersleben/MZ. - Vertauschte Rollen: Sind sonst die Kameraden der Feuerwehren Tag und Nacht bereit, um zu helfen, hoffen sie diesmal auf Unterstützung. Sie wollen, dass für den an Leukämie erkrankten Feuerwehrmann Arno Hüller aus dem hessischen Niedermittlau ein passender Knochenmarkspender gefunden wird. Denn die Transplantation gesunden Knochenmarks ist laut Ärzten die einzige Heilungschance für Hüller. Da unter den weltweit über sieben Millionen potenziellen Spendern von Knochenmark kein für Hüller passender gefunden werden konnte, setzen die Wehrleute in Niedermittlau und im Kreis Aschersleben auf die letzte Möglichkeit: Neue Freiwillige finden, über eine Blutprobe deren Gewebemerkmale typisieren, um Hüller oder anderen Leukämiepatienten zu helfen.
Der Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes, Timo Hulsch, hofft, dass der Hilferuf nicht ungehört verhallt. Denn die Typisierung an sich sei recht einfach. Freiwillige könnten beim Verein Knochenmarkspende Sachsen-Anhalt an der Uni Magdeburg ein Abnahmeset bestellen, bei ihrem Hausarzt eine Blutprobe abgeben und diese in Magdeburg typisieren lassen. "Wir wenden uns nicht nur an die Feuerwehrleute im Land, sondern an alle Erwachsenen. Jeder, der sich testen lässt, verbessert die Chancen für alle Leukämiepatienten", unterstreicht Hulsch.
Deshalb wollen die Wehrleute im Kreis nichts dem Selbstlauf überlassen und nur auf Reaktionen hoffen. Zusammen mit den Akteuren des Vereins Knochenmarkspende in Magdeburg und der MZ denken sie über eine weitere Typisierungsaktion im Kreis nach. Noch sei nichts entschieden - doch Hulsch will sich stark machen für diese Aktion, die dann die dritte im Kreis wäre. Denn der Verein war bereits zweimal hier aktiv: Als es im Dezember 1995 darum ging, für den 14-jährigen Nico aus Magdeburg einen Spender zu finden und 1998, als Feuerwehrmann Steffen Hänisch aus Pouch bei Bitterfeld an der heimtückischen Krankheit litt. Zumindest für Hänisch zahlte sich die Suche nach der Nadel im Heuhaufen aus: Im zweiten weltweiten Suchlauf konnte ein passender Spender gefunden werden.
Seither sind über drei Jahre vergangen. Hulsch und Prof. Marcell Heim vom Verein Knochenmarkspende setzen die Hoffnungen deshalb vor allem auf junge Leute, die damals vielleicht noch zu jung für eine Typisierung waren. Da die Krankenkassen den Aufbau eines Spendenregisters nicht finanzieren, sondern nur die auf einen leukämiekranken Versicherten bezogene Suche darin, wird auch finanzielle Unterstützung gebraucht. "Die erste Grobtypisierung kostet rund 50 Euro, da sind vor allem Spenden wichtig", betont Heim und hofft auf Einzahlungen auf Konto 84 86 600 bei der Bank für Sozialwirtschaft (BLZ: 810 205 00).
Weitere Infos bei:
Aktion Knochenmarkspende,
Uniklinik Magdeburg, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg
Telefon: 0391-67-13700
www.med.uni-magdeburg.de/ fme/institute/itib/
oder www.dkms.de.
Über die Hilfe für Arno Hüller informiert die Internetseite www.niedermittlau.de