Herrenbreite Herrenbreite in Aschersleben: Wann werden weitere Spielgeräte errichtet?

Aschersleben - Was ist eigentlich geworden aus dem Wunsch von Ascherslebenern, den Spielplatz auf der Herrenbreite zu ergänzen? Eine Bürgerinitiative um André Könnecke und Silvio Merkwitz bemängelte schon 2016, dass es auf der ehemaligen Laga-Fläche zwar einen schönen Spielplatz, aber zu wenig Angebote besonders für kleinere Kinder gebe. Die CDU-Fraktion im Stadtrat hatte das Anliegen in einem Antrag formuliert.
„Wir möchten kein Sammelsurium“
„Wir verstehen den Wunsch der Eltern, möchten aber kein Sammelsurium“, sagt Amtsleiterin Ria Uhlig auf Nachfrage der MZ. Sie sieht die Gefahr, dass die qualitätvoll und thematisch gestalteten Flächen durch Spielgeräte leiden, die wie „Fremdkörper“ wirken könnten.
Auf der Suche nach einem Kompromiss steht sie deshalb in Kontakt mit der Bürgerinitiative und mit der Aschersleber Kulturanstalt, die die Flächen bewirtschaftet. Eine konsensfähige Idee gibt es auch schon, die bisher aber noch an der Finanzierung scheitert.
Die Stadt würde mit dem Berliner Büro sinai, welches die Flächen für die Landesgartenschau 2010 gestaltete, gern erneut zusammenarbeiten. Landschaftsplaner Adolf Walter Faust, einer der drei sinai-Partner, war im Frühjahr wieder hier und kann sich vorstellen, die ehemaligen Themengärten an der Ostseite der Herrenbreite (ehemaliger Busbahnhof) für zusätzliche Spielgeräte zu nutzen.
Die sogenannten Kammern sehen im Gegensatz zu den übrigen Flächen recht vernachlässigt aus. „Sie dümpeln tatsächlich ein bisschen vor sich hin“, findet auch Ria Uhlig. Zwar sieht Adolf Walter Faust keinen „wahnsinnigen Handlungsbedarf“, aber gute Möglichkeiten, die Kammern nach und nach mit neuen Angeboten auszustatten.
Geräte für verschiedene Altersgruppen geplant
„Während die skulpturalen Geräte ja den Reiz der Herrenbreite ausmachen, sind die Kammern unempfindlicher, weil sie einen anderen Charakter haben“, so Faust. Ihm schweben Spielmöglichkeiten und Geräte vor, die für unterschiedliche Altersgruppen geeignet sind.
Die ganz Kleinen könnten hier ebenso wie Jugendliche oder ältere Leute auf einer Art Trimm-Dich-Pfad etwas für sich finden. Ein zusätzlicher Vorteil: Die Stadt müsste nicht ad hoc investieren, sondern könnte die einzelnen kleinen Areale schrittweise ausstatten - je nachdem, wie viel Geld in der Kasse ist.
Für André Könnecke ist der Vorschlag ein Kompromiss. „Es entspricht nicht mehr ganz unserer Idee, ist aber allemal eine Aufwertung des Platzes. Deshalb können wir da ganz gut mitgehen“, sagt er. Was die Finanzierung betrifft, könnte er sich die Hilfe des Verschönerungsvereins, in dessen Vorstand er sitzt, vorstellen, um Spenden und Sponsorenmittel einzuwerben.
Spender und Sponsoren werden nötig sein
Seinen Besuch nutzte Adolf Walter Faust übrigens auch, um zu sehen, was aus dem Gelände im Jahr sieben nach der Laga geworden ist. Er findet, dass die Fläche „ganz gut in Schuss“ ist. Wenngleich „die Wiesen ganz schön hergenommen“ würden. Er warnt davor, den Rasen durch Veranstaltungen über Gebühr zu beanspruchen.
Zwar sei eine recht robuste Tragschicht eingebaut worden, aber der Rasen müsse zwischendurch eine Chance haben, sich zu erholen. Ansonsten sei er demnächst so kaputt, dass er komplett erneuert werden müsste. „Deshalb gilt es zu fragen, ob hier nicht die eine oder andere Veranstaltung zu viel stattfindet.“ (mz)
