Heiß begehrt an kalten Tagen
ASCHERSLEBEN/MZ. - Beides ist knapp oder oft gar nicht mehr zu bekommen. Damit der Bürger trotzdem nicht ausrutscht und seiner Streupflicht nachkommen kann, wird auch schon einmal auf Speisesalz zurückgegriffen? Wie sieht es aus in den Regalen der Ascherslebener Fachmärkte?
"50 Tonnen Streusalz haben wir innerhalb von anderthalb Wochen verkauft. Im Augenblick ist auch unser Regal leer. Doch noch in dieser Woche werden wir Nachschub bekommen", erklärt Andrea Metz-Wolf, Mitarbeiterin im Baustoffhandel Arno Schone in der Magdeburger Straße. Hier ist der Mangel an Streusalz allerdings zum ersten Mal aufgetreten. "Wir hatten bis Dienstag durchweg Salz. Auf die Situation waren wir gut vorbereitet und hatten die Regale gefüllt. So hat man uns schon als Geheimtipp gehandelt", sagt sie. Hamsterkäufe hat es nicht gegeben. Jeder Kunde hat ganz normale Mengen verlangt. Natürlich seien auch Schneeschieber ein Renner. Leider gibt es diese im Augenblick in dem Fachmarkt auch nicht mehr. "Aber wir haben bestellt und sollen Anfang nächster Woche davon eine Lieferung bekommen", verspricht die Mitarbeiterin.
Auf eine Lieferung von Schneeschiebern warten auch die Mitarbeiter des E-Centers im Seegraben. "Wir bekommen jeden Tag Ware und hoffen darauf täglich. Allerdings können wir inzwischen wieder Streusalz anbieten. Das Regal ist lang gefüllt", erzählt Simone Stoisiek von der Non-Food-Abteilung. Streusalz werde palettenweise bestellt, seitdem es die Glätte gibt. Doch die Industrie könne nicht die geforderten Mengen liefern. So gab es auch hier für eine gewisse Zeit einen Engpass. "Aufgrund der vielen Nachfragen und auch weil die Leute auf Speisesalz zurückgegriffen haben, wurde eine zusätzliche Palette Speisesalz gleich mitbestellt. Doch die Menschen haben hier Umweltbewusstsein gezeigt, und so fand das Speisesalz nicht den Absatz wie das Streusalz", berichtet sie.
Ausreichend Streusalz gibt es auch im Toom-Baumarkt in der Daimlerstraße. "Seit Montag gibt es das wieder. Nur auf Schneeschieber und Schlitten müssen die Kunden noch ein bisschen warten. Schlitten gibt es aber noch vor dem Wochenende", verspricht Marktleiter Hans-Heiner Golla. Am 2. Januar sei in dem Baumarkt so viel Streusalz verkauft worden, wie sonst das ganze Jahr über. "Wir haben an diesem Tag, innerhalb von fünf Stunden zehn Paletten Salz verkauft. Das war ein absoluter Höhepunkt", verrät er noch.
Auch im Kaufland in der Hoymer Chaussee gibt es rege Nachfragen nach Streusalz, aber auch zum Speisesalz. "Aufgrund der erhöhten Nachfrage kommt es derzeit in unseren Märkten vereinzelt zu Engpässen. Unser Einkauf nutzt jedoch alle Möglichkeiten des Beschaffungsmarktes, um unsere Märkte zeitnah mit den nachgefragten Artikeln in ausreichender Menge zu versorgen. Als Alternative zum Streusalz greifen die Kunden vermehrt zum Koch- oder Speisesalz", erklärt Christine Axtmann, Pressesprecherin des Unternehmens, auf Nachfrage.
Keine Auskunft zum Angebot an Streusalz und zu Schneeschiebern war von der Pressestelle der Hellweg-Baumärkte zu bekommen. "Aufgrund der vielen Nachfragen haben wir uns entschlossen, darüber keine Auskunft mehr zu geben", erklärt Catharina Tamler, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit.