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Bürgerradio hbw Aschersleben: Europäischer Leaderfond zahlt für neue Technik

Von Marion Lange 24.11.2016, 07:00
Der Geschäftsführer von Radio hbw, Kay Mähnert, steht selbst oft im Studio. Im kommenden Jahr wird die gesamte Technik erneuert.
Der Geschäftsführer von Radio hbw, Kay Mähnert, steht selbst oft im Studio. Im kommenden Jahr wird die gesamte Technik erneuert. Marion Lange

Aschersleben - Neue Technik zieht im kommenden Jahr in das Bürgeradio hbw ein. „Das wird eine Herausforderung. Wir freuen uns darauf“, erklärt Kay Mähnert, der Geschäftsführer des Ascherslebener Lokalfunksenders.

Insgesamt 270.000 Euro will der Verein in die neue Technik investieren, 217.000 Euro sollen dafür aus dem Europäischen Leaderfond kommen. Die Lokale Leader-Aktionsgruppe Aschersleben-Staßfurt hatte auf ihrer jüngsten Sitzung dieser Investition zugestimmt. „Dafür sind wir sehr dankbar. Allein könnten wir dieses Projekt nicht stemmen“, gibt er zu.

Bürgerradio hbw sitzt in Ascherslebener Herrenbreite

Das Bürgerradio, das seinen Sitz an der Ascherslebener Herrenbreite hat, ging im Jahr 2000 auf Sendung. Der Verein gründete sich bereits drei Jahre zuvor. „Aus dieser Zeit stammt auch die gesamte Technik. Was damals das neueste auf dem Markt war, ist heute längst veraltet“, erklärt er.

Doch das sei nicht der alleinige Grund für den Austausch. Immer wieder falle etwas davon aus. Technik, die bisher von den Mitgliedern noch irgendwie selbst repariert werden konnte. „Aber so richtig Sorgen machen wir uns, wenn zum Beispiel ein Mischpult kaputt gehen würde“, sagt er. Denn dann könnten ihr alltäglicher Betrieb ins Straucheln geraten.

hbw sendet auf UKW 92,5

Denn immerhin sei man 24 Stunden, sieben Tage in der Woche auf UKW 92,5 empfangbar. Aber allein für solch ein Mischpult müssten 30. 000 Euro aufgebracht werden. So viel Geld hat der Verein nicht im Sparstrumpf.

Zur Zeit zählt das Bürgerradio 80 Mitglieder und drei Angestellte. Um die tägliche Arbeit bewältigen zu können, zählen dazu auch noch acht Mitarbeiter, die über eine Förderung des Arbeitsamtes oder über den Bundesfreiwilligendienst angestellt sind.

Bezahlt werden die drei festen Mitarbeiter des Senders sowie auch die Betriebskosten von der Medienanstalt Sachsen-Anhalt. „Aber nur zu 90 Prozent. Der Rest muss über die Mitgliedsbeiträge finanziert werden“, erklärt Kay Mähnert.

Radio hbw: Sanierung des Sitzes durch Spendengelder

Von diesem Geld und von Spenden werde aber auch das Haus, in dem der Lokalfunksender von Beginn an seinen Sitz hat, saniert. „Die Räume im zweiten Obergeschoss haben wir komplett generalüberholt. Auch darauf können wir stolz sein“, sagt er und muss zugeben, dass noch lange nicht alle Umbaumaßnahmen in dem im Jahr 1886 erbauten Gebäude abgeschlossen sind.

„Wir mussten uns Gedanken über die Zukunft machen. Und haben uns deshalb entschlossen, die gesamte Technik auszutauschen. Das ist ein großer Brocken Geld. Davor haben wir Respekt“, sagt er. Man habe aber auch darüber nachgedacht, nur einen Teil der Technik zu tauschen. Doch Recherchen hätten ergeben, dass oft die alte Technik mit der modernen neuen nicht harmoniere und sich auch deshalb dagegen entschieden.

Radio hbw stellt von analog auf digital um

„Das ist ein krasser Generationswechsel. Wir gehen von Analog auf Digital. Das neue Mischpult ist ein richtiger Computer. Von diesem aus können wir viele andere Dinge gleich mitbedienen und auch das zweite Studio während einer Sendung mit einbinden“, ist er begeistert und hofft, dass er und seine Kollegen sich schnell an die neue Technik gewöhnen und zurecht finden werden.

Im Mai des kommenden Jahres soll es dann mit dem Austausch losgehen. „Dann machen wir sechs Monate lang Abenteuer-Radio. Denn wir möchten den Sendebetrieb unbedingt aufrecht erhalten. So werden wir uns mit der nötigsten Technik in einem kleinen Raum zurückziehen“, erklärt er.

Neue Mischpulttechnik für hbw kommt aus Leipzig

Die Studios werden dann komplett leer geräumt. Das gleiche treffe auf Schnittplätze, Regie, Geräte- und Serverraum zu. „Wir werden die Räume besenrein an die Firmen übergeben, die die neue Technik installieren werden“, sagt er. Natürlich müssen sich dann alle, die am aktuellen Geschehen beteiligt sind, einschränken. „Da es dann nur noch einen Arbeitsplatz gibt, werden wir sehen, wann wer dort daran arbeiten kann. Das wird spannend“, sagt er. Abgeschlossen werden soll das Projekt im November.

Die neue Mischpulttechnik werde aus Leipzig kommen. Deutschland sei übrigens Marktführer was Radiomischpulttechnik angehe. (mz)