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Handball - Regionalliga Handball - Regionalliga: Trümpfe des Gegners stechen wieder

27.01.2002, 14:15

Aschersleben/MZ. - Obwohl der Trainer des SV Lok Aschersleben im Vorfeld der Begegnung gegen Langenweddingen noch tiefe Sorgenfalten ob der langen Verletztenliste seiner Spieler hatte, trat zumindest in diesem Punkt am vergangenen Samstag Besserung ein, denn außer Jens Eschholz und Ulf Röthling waren wieder alle Spieler dabei. "Allerdings war einigen deutlich anzumerken, dass sie nicht fit waren", so Roscher. Aber die deutliche 22:31-Niederlage allein daran festzumachen wäre nicht richtig, zumal sich schon im Hinspiel angedeutet hatte, über welches Potential der Regionalligaabsteiger verfügt.

Bereits in eigener Halle hatte der SV seinerzeit Probleme mit dem sehr schnellen und variablen Spiel der Langenweddinger. Und genau diese Trümpfe brachten sie gegen die Ascherslebener Gäste wieder ins Spiel. Der sehr beweglich besetzte Rückraum sorgte ein ums andere Mal für Verwirrung in der Hintermannschaft des SV Lok. Mit teilweise einfachen und geradlinigen Spielzügen wurde der einst so starke Deckungsverband überwunden.

So bestimmte der Gastgeber vom Anpfiff an die Partie. Einzig Torhüter Thomas Reuner, der mit guten Paraden seinen Vorderleuten noch etwas Rückhalt gab, und Youngster Marco Eulenstein zeigten Normalform, sonst wäre das Spiel schon frühzeitiger entschieden gewesen.

Doch zu der möglicherweise spielentscheidenden Phase kam es schon wenig später. Mit 7:9 in Rückstand liegend, bekam der SV einen Strafwurf und die Langenweddinger weitere zwei Strafminuten zugesprochen. Doch auch gegen vier Gegenspieler gelang den Gästen kein Tor und so blieb die Möglichkeit zum Ausgleich in Überzahl ungenutzt. Statt dessen erhöhten die Gastgeber - nun wieder vollzählig - den Druck und setzten sich vorentscheidend ab.

Allerdings waren auch die Ascherslebener nicht gänzlich chancenlos, nur blieben die sich bietenden Möglichkeiten häufig ungenutzt. Und auch der noch im Heimspiel gegen Wernigerode überragende Regisseur Frank Seifert konnte daran nicht viel ändern. Er musste sich mit einer gegen ihn offensiver eingestellten Deckung auseinandersetzen und kam kaum dazu, seine Ideen ins Spiel einzubringen. Da blieb nach dem 10:15-Pausenrückstand kaum noch Platz für taktische Geplänkel.

Mit einer Manndeckung gegen den stärksten Angreifer der Langenweddinger setzte Trainer Roscher alles auf eine Karte. Er wollte damit einen Bruch in den Spielfluss des Gastgebers bringen, in der Hoffnung, dass sich daraus die eine oder andere Möglichkeit für den SV ergeben würde. Aber auch damit hatten die Gäste wenig Erfolg. Die nun immer größer werdenden Räume nutzte der Kontrahent geschickt und konnte den Vorsprung fast ohne Gegenwehr kontinuierlich ausbauen. Und dies auch, weil den Ascherslebenern genau wie in der ersten Spielhälfte im Angriff nur wenig gelang. Mitunter stoppten Ballverluste die Ascherslebener Angriffsbemühungen, lange bevor Druck auf das gegnerische Gehäuse erzeugt werden konnte. So war lange vor dem Spielende bereits alles entschieden.

Zwischenzeitlich betrug der Rückstand für den SV Lok Aschersleben neun Tore und er war auch in dieser Höhe gerechtfertigt. Da blieb für die Schlussminuten nur Ergebniskosmetik übrig. Mit einer deutlichen 22:31-Niederlage endete diese Partie für die Ascherslebener, die damit auf Platz neun der aktuellen Oberliga-Tabelle abrutschen.

Lok spielte mit: Thomas Reuner, Franke; Eulenstein (5), Quegwer (1), Torsten Reuner (3), Hühne, Seifert, Hahn (6), Amelungsen (1), Schubert (3), Karl (2), Gohlke (1).