Hacken in die Erde rammen reicht nicht für den Sieg
SCHADELEBEN/MZ. - Dann war der Sieger des diesjährigen Tauziehens, das anlässlich des Heimat- und Schützenfestes ausgetragen wurde, ermittelt: Friedrichsaue! Die Gastgeber aus Schadeleben reihten sich in die Mitte und damit auf einen wohlverdienten zweiten Platz ein und die Dritten sind die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Neu Königsaue.
Dabei hatten sich gerade die Drittplatzierten für dieses schon zum 15. Mal ausgetragene Duell, viel vorgenommen. "Wir rammen die Hacken in die Erde und bleiben einfach stehen", verriet Feuerwehrkamerad Hartmut Kuwald den großen Plan. Doch dieser funktionierte am Ende nicht.
Die Friedrichsauer dagegen hätten bereits "drei Tage lang durchgehend trainiert". Das half vermutlich. So dass sie trotz der erschwerten Wettkampfbedingungen - der Sportplatz lag in der prallen Sonne und das Thermometer zeigte schon um zehn Uhr die angekündigten 30 Grad an - das Siegertreppchen besteigen durften.
"Der Boden war mächtig glatt. Und unser bester Mann hat auch noch gefehlt", freut sich Andreas Peilecke über den Sieg seiner Mannschaft.
Auch die Schadelebener Wehr wollte eigentlich "voll auf Sieg gehen", so Kamerad Stephan Meyer. Doch schließlich sei man fair und vergebe als Gastgeber auch gern den begehrten ersten Platz und begnüge sich mit einem weiter hinten. "Wir lassen den anderen den Vortritt", sagte er großzügig. Nur drei Mannschaften - die Kameraden der Friedrichsauer, der Schadelebener und der Neu Königsauer Wehr - waren dieses Mal am Tauziehen beteiligt. "Trotzdem war es heute ein ganz besonderes Tauziehen. Es war ein Städtekampf. Zum ersten Mal", freute sich der stellvertretende Ortsbürgermeister Alfred Malecki. Denn Neu Königsaue gehöre schließlich zu Aschersleben und die beiden anderen Orte zur Stadt Seeland.
Nicht viele Zuschauer fanden zum Wettkampf den Weg zum Sportplatz. Doch die wenigen Gäste - die feuerten ihre Mannschaften kräftig an. "Es ist egal, wer gewinnt. Mitmachen ist alles. Etwas gemeinsam mit den befreundeten Wehren unternehmen, das ist viel wichtiger", findet die Schadelebenerin Lore Meyer, die sich das Tauziehen jedes Jahr wieder ansieht.
Preisnageln, Bürgerpokalschießen, Sackhüpfen, Torwandschießen, ein gemütlicher Familiennachmittag mit den kleinen Stars aus der Kindertagesstätte, das Programm der Schadelebener Linedancer, ein Tanzabend, ein Festumzug und die Krönung von Rainer Herrmann als Schützenkönig ließen das Heimat- und Schützenfest in Schadeleben nicht langweilig werden. Der Hitze eben zum Trotz.