Gymnasuim Stephaneum Gymnasuim Stephaneum : Zum 25. ein Schnippchen getanzt

Aschersleben - Die Zahl 25 in glänzendem Silber, dazu winterlich Glitzerndes schmücken die Tische im Bestehornhaus. Seit einem Vierteljahrhundert pflegt das Gymnasium Stephaneum die noch ältere und wiederaufgenommene Tradition, der kalten Jahreszeit mit dem Winterball ein Schnippchen zu tanzen.
Und auch diesmal folgen wieder festlich gekleidete und freudig gestimmte Lehrer und Eltern, Schüler, Gäste und viele Ehemalige der Einladung. Zur 25. Auflage hatten neben der Schule der Förderverein und der Verband ehemaliger Schüler des Stephaneums eingeladen.
Gymnasuim Stephaneum: Enrico Scheffler hat auch Jubiläum
Es gibt übrigens noch jemanden, der im Stillen ein kleines Jubiläum begehen kann: Enrico Scheffler - ehemaliger Schüler und inzwischen Sänger, Schauspieler und Entertainer.
Schon zum zehnten Mal führt er gewohnt charmant durch den Abend, nicht ohne gleich zu Beginn eine gesangliche Einstimmung auf anregende Stunden zu geben.
Bei seiner ersten Moderation war der 27-Jährige selbst noch Schüler. Und obwohl inzwischen bühnenerfahren, sei es immer besonders aufregend, vor den ehemaligen Lehrern aufzutrete
n. Seine Verbindung zum Winterball ist insofern besonders, weil er überwiegend schöne Erinnerungen an die alte Penne habe. „Es war eine behütete Zeit, von der man dachte, sie würde nie zu Ende gehen“, sagt der junge Mann, der seine ersten Bühnenschritte am Schülertheater des Stephaneums gegangen war.
Ein 20-Minuten-Auftritt des Ensembles gehört zu den schönen Sitten des Winterballs.
Mit einem gänzlich anderen „Faust“, als ihn der Bildungsbürger erwarten würde, überraschen die Jungen und Mädchen das gespannte Publikum in Zimmer 8.
Die beiden Erzählerinnen Tabea und Nora fassen der Tragödie ersten Teil dergestalt zusammen, dass dem „Publikum nicht langweilig werden möge“.
Doc Faust, Mephi Mephisto, Gott der Herr, Gretchen, Marthe, diverse Hexen und allerlei Volk erfüllen die tragische Geschichte mit Leben. Goethe würde Augen machen, wenn er wüsste, wie erfrischend sich Klassik ins Hier und Jetzt und in jugendgemäßen Slang transportieren lässt.
Und so haben die jungen Mimen die Lacher auf ihrer Seite, wenn Faust sich „sämtliche sinnlose Infos reingepfiffen“ hat und trotzdem nicht schlauer wird, wenn der „krasse Sound von Ostern“ den Gelehrten vom tödlichen Gifttrunk abhält und er in der Hexenküche meint, Schweighöfer und Schweiger würden schon wieder „’nen neuen Film drehen“.
Gretchen, „das süße Girl“, weist Faust auf der Straße nicht mädchenhaft-fein, sondern vulgär-radikal in die Schranken, ehe sie dann doch mit dem Typen im Bett landet. Und so zieht sich das durch bis zur Kerkerszene.
Gymnasuim Stephaneum: Ein Batzen Arbeit
Kathrin Molek und Kathrin Rennert, die beiden langjährigen Theaterleiterinnen, sind nach dem Auftritt überaus zufrieden mit der Leistung ihrer Schützlinge und würden das Stück bei anderer Gelegenheit gern noch einmal zeigen.
„Es war ein ziemlicher Batzen Arbeit, so dass es schade wäre, wenn es nur einmal aufgeführt würde“, sagt Kathrin Molek.
Ein Fest fürs Auge bieten die Mädchen der Sportakrobatik-Gruppe des SV Saxonia aus Gatersleben.
Die Sechs- bis 16-Jährigen vereinen in ihrem Showprogramm Mut, Kraft, Beweglichkeit und Eleganz. Mit einer modernen Performance und ausgeklügelter Choreografie gefallen auch die Tänzer der Butzekids mit ihrer Leiterin Vivien Horn.
Der Elf-Verein, in dem die Butzekids trainieren und viel von ihrer Freizeit verbringen, feiert in diesem Jahr ebenfalls seinen 25. Geburtstag. Sowohl die Gaterslebener Akrobaten als auch der Elf-Verein gehören zu den Kooperationspartnern der Schule.
Gymnasuim Stephaneum: Das Knieballett der Lehrer
Mit Spannung erwartet wird die ebenfalls schon traditionelle Überraschungseinlage des Schulkollegiums. Diesmal haben sich die Lehrerinnen und Lehrer zum „Mitteldeutschen Knieballett“ formiert.
Die Unterschenkel der Pädagogen avancieren dabei, versehen mit glamourösen Überziehern, zu Damen und Herren eines Revueballetts. Zunächst schmissig nach dem Radetzkymarsch, bei der Zugabe cool nach Musik von „Earth, Wind & Fire“.
Beeindruckend die Synchronität der Künstler, nur ganz selten tanzt mal einer aus der schnurgeraden Reihe. Tosender Applaus ist der Dank für diese originelle Idee.
Gymnasuim Stephaneum: Spannung bei der Tombola
Spannung verspricht schließlich die Tombola. Die ist mit attraktiven Preisen bestückt, zur Verfügung gestellt von vielen Geschäftsleuten und Firmen aus Aschersleben und Umgebung.
Der Erlös aus dem Verkauf der Lose kommt dem Abiturjahrgang zugute. Zu Musik der Cover-Band „Sandos“, die deutsche und internationale Hits spielt, bleibt die Tanzfläche nie leer - und das bis zum frühen Morgen.
Vom Knieballett gibt es eine Live-Aufnahme auf Facebook: mzaschersleben(mz)
