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Torje (15 Gymnasiast Torje aus Aschersleben: Zurück von der Insel Pico im Atlantik

Von Sophie Elstner 20.07.2017, 15:00
Torje Orlamünde ist von seiner Forschungsreise zurück und hat jede Menge Andenken - inklusive Tauchschein - mitgebracht.
Torje Orlamünde ist von seiner Forschungsreise zurück und hat jede Menge Andenken - inklusive Tauchschein - mitgebracht. Chris Wohlfeld

Aschersleben/Rieder - Torje Orlamünde sitzt auf der Terrasse seiner Eltern. Lange nicht mehr hier gewesen. Gerade erst wieder in seiner Heimat in Rieder gelandet. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn der 15-jährige Schüler ist gerade zurückgekehrt von seiner ersten Forschungsreise. Sie führte ihn auf die Azoreninsel Pico, mitten im Atlantik.

Trotz des sonnigen Wetters und der knapp 30 Grad, die im Moment dort herrschen, hatte Torjes Aufenthalt nicht viel mit Urlaub zu tun. Stattdessen lange, anstrengende und abwechslungsreiche Arbeitstage für den Jugendlichen und seine 13 Mitreisenden. „Wir wurden in vier Gruppen eingeteilt, die sich mit verschiedenen Themen befassten“, erklärt Torje. „Es ging um Wale und Delfine, Flora, Fauna und Geographie, um Wirtschaft, um Kultur und Sprache.“

Menschen befragt und Daten gesammelt

Dabei mussten Sichtungsprotokolle geschrieben, Tier- und Pflanzenarten bestimmt, Menschen befragt und Daten gesammelt werden. Die Delfin- und Walforschung interessierte den Gymnasiasten schon vor Beginn der Reise (die MZ berichtete). Nun ist auf der Insel Pico sein Traum Wirklichkeit geworden. Er konnte nicht nur Grind- und Finnwale beobachten, sondern auch mit Delfinen schnorcheln und sogar einen Tauchschein erwerben.

„Morgens um neun ging es mit dem Boot raus aufs Meer“, berichtet Torje. „Wenn wir Wale oder Delfine gesichtet haben, mussten wir die Anzahl notieren, wie viele Jungtiere darunter waren, wie tief das Meer an dieser Stelle ist und nicht zuletzt, wie lange sie Luft geholt haben“, erklärt der 15-Jährige. „Gerade bei den Delfinen war das nicht einfach, denn sie sind meist in großen Schulen unterwegs.“

 Gruppe sichtete insgesamt 16 Pottwale

Insgesamt hat die junge Forschergruppe in zwei Wochen 16 Mal Pottwale gesichtet, teilweise mehrere Tiere gleichzeitig. Außerdem ließen sich auch Grindwale, Finnwale und Schnabelwale blicken. Torje berichtet: „In der Nähe unseres Bootes ist ein Pottwal aus dem Wasser gesprungen. Das hat ganz schön geplatscht.“

Und die Sichtung von sechs Orcas vor der Küste von Pico war selbst für Betreuer Roland Edler eine ganz besondere Erfahrung. Er arbeitet im Delfinarium des Zoos Duisburg und betreut seit zehn Jahren Exkursionen junger Forscher. Aber in der ganzen Zeit habe er nicht einen einzigen Orca gesehen, erklärte er Torje und dem Team.

„Es waren sehr anstrengende Wochen, aber ich bereue keine Sekunde“, zieht der 15-Jährige sein Fazit. „Nicht viele haben die Chance, Walen und Delfinen einmal so nah zu sein.“ Wieder zu Hause, wird Torje in den nächsten Tagen und Wochen mehrere Vorträge halten - für seine Mitschüler, die Rotary Clubs in Quedlinburg und Aschersleben und für jede Menge neugierige Freunde und Familienmitglieder. (mz)