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Gottes Wort in grüner Flur

Von Fabian Schrader 02.06.2008, 15:53

Aschersleben/MZ. - Man hatte sich bewusst für den Gottesdienst im Grünen entschieden, um laut Pastor Martin Kölli "Gottes Schöpfung nahe zu sein". Zu diesem besonderen, weil erstmaligen Ereignis lud er den Theologen und Evangelisten Dankmar Fischer ein, eine Ansprache an die bunt gemischten Zuhörer zu richten. Fischer, den eine 30-jährige Freundschaft zum Ascherslebener Pastor verbindet, arbeitet zusammen mit seiner Frau Renate sozial-diakonisch auf der Reeperbahn in Hamburg sowie für die "Mission Ost-West" in Albanien, Rumänien und der Ukraine, bei der er Gottes Wort lehren, Diakonie üben und das Evangelium weitergeben möchte. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, unter dem Titel "Die sind ja besoffen - wie die Urgemeinde entstand" zum Gottesdienst eine Predigt bei schönstem Wetter zu halten.

Fischer gab sich während des gesamten Gottesdienstes offen, betont locker und engagiert. Mit Witz und Charme beantwortete er zunächst die Fragen der Pressesprecherin der Stadt Aschersleben und des Gemeindemitglieds Anke Lehmann, wie er und seine Frau denn mit der Pubertät ihrer Kinder umgegangen wären und wie ihn seine Diät beschäftige. Auch während seiner Predigt sprach er mit Begeisterung und erzählte von seiner Reise nach Wittenberg, wo er auf dem Weg Martin Luthers wandelte, wurde aber auch kritisch. Seiner Meinung nach hätten die "Leute ein falsches Bild von Christen". Außerdem sprach er sich für mehr Vertrauen in das Evangelium aus. Mit frischer, gar jugendlicher Mundart sorgte er so für manches Schmunzeln, ohne seine Botschaft zu verlieren und verknüpfte dabei gekonnt den Alltag mit der Bibelgeschichte - besonders mit jener der Apostel, dem "Krimi des Neuen Testaments", wie er sie nennt.

Doch nicht nur die Predigt des Gastes machte den Gottesdienst besonders, auch die siebenköpfige "Holy Gang" aus Aschersleben umrahmte das sonntägliche Geschehen. Mit eingängigen Melodien vermittelte die Band religiöse Botschaften. Viele Gemeindemitglieder konnten bei den Liedern bereits mitsingen. Und auch für die Kleinsten wurde gesorgt: Passend zum Kindertag erhielten die Jüngsten jeweils eine Waffel und eine tiefe Botschaft: sie alle seien Geschenke, Geschenke Gottes. Nach dem Gottesdienst lud die Gemeinde noch zum gemütlichen Mittagessen ein.

Wer sich noch intensiver mit Dankmar Fischer unterhalten und mit seinen Worten auseinandersetzen wollte, fand im anschließenden Seminar "Christ sein - ansteckend" die Möglichkeit dazu.