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Gleichgesinnte begegnen sich in Noten

Von Susanne Thon 04.03.2008, 17:35

Staßfurt/MZ. - Es gibt eine Jury, deren Ohren und Augen nichts entgeht. Im Zuschauerraum lauschen Lehrer und Eltern den Beiträgen. Zwar werden beim internen Schülerwettbewerb der Kreismusikschule Salzlandkreis die Talente 2008 gesucht, doch von einem knallharten Ausscheid, der das Konkurrenzdenken nur so schürt, kann wahrhaftig nicht die Rede sein: Im Vordergrund steht die musikalische Begegnung Gleichgesinnter, sagt Dieter Giesemann, Leiter der Kreismusikschule. "Die Bereitschaft teilzunehmen, steigt erfreulich an. Die Schüler wollen nicht mehr nur im stillen Kämmerlein spielen", sagt er.

Für Antonia und Marie ist es der erste Auftritt überhaupt. Seit September spielt die sechsjährige Marie Cello, nur wenig später hat auch Zwillingsschwester Antonia angefangen, Klavierspielen zu lernen. Zusammen mit Luise musizieren sie seit drei Wochen im Trio, doch das mache ihnen bereits jetzt viel mehr Spaß, als allein zu spielen. Einen innerschulischen wie den Talentwettbewerb befürwortet Kerstin Przyborowski. "Es ist schön, wenn die Kinder von Anfang an auf der Bühne stehen, vorspielen, sich zuhören, ohne dass es gleich zu leistungsorientiert ist", so die Mutter der beiden Schwestern, die selbst Musikerin ist.

Natürlich wird die Jury ihrer Aufgabe gerecht, bewertet die Ausführung nach Notenbild, Melodie, Rhythmus und Tempostabilität, doch in erster Linie diene der Wettbewerb dazu, die Leistung anzuerkennen. Hierzu hat der Förderverein der Kreismusikschule Urkunden, Pokale und Medaillen gestiftet. "Je weiter die Schüler sind, desto mehr kommt dann die künstlerische Ausstrahlung ins Spiel", geht Giesemann auf die Bewertungskriterien ein, nennt die Kommunikation untereinander, saubere Anfänge und Abschlüsse sowie die Programmauswahl aus Stücken gegensätzlichen Charakters. "Die Schüler sind begeistert bei der Sache, die Eltern äußern sich anerkennend", freut er sich über durchweg positiven Resonanzen.