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Gewerbegebiet Güstener Straße Gewerbegebiet Güstener Straße: Ein Bestehorn zieht in die Kreisstadt

Von Petra Korn 18.02.2004, 19:03

Aschersleben/MZ. - Schon seit sechs Generationen ist die Familie der Bestehorns im Metier der Metallverarbeitung tätig. Zunächst besaß die Familie eine Schmiede. Als weniger Pferde zu beschlagen waren, wurden in dem Handwerksbetrieb unter anderem Karosserie- und Blecharbeiten an Nutzfahrzeugen ausgeführt und Hebebühnen gebaut. Hartmut Bestehorn übernahm das väterliche Unternehmen, und sein Bruder Reinhard eröffnete in den 70er Jahren einen zweiten Handwerksbetrieb, der am gleichen Standort ansässig war und dasselbe Arbeitsfeld hatte. "Das war praktisch nur wegen der DDR-Bürokratie ein zweiter Betrieb", blickt Christoph Bestehorn zurück. Juristisch zwei Firmen, die dasselbe machen und eng kooperieren - diese Situation blieb praktisch bis heute. Nun aber stehe ein Generationswechsel bevor. "Da habe ich jetzt die Gelegenheit beim Schopf gepackt, weil gerade für die Blechbearbeitung, auf die wir uns spezialisiert haben, und für die Edelstahlbearbeitung hier am Standort viel zu wenig Platz ist", erklärt der 37-jährige Ingenieur.

Das Arbeitsfeld des Unternehmens ist vielfältig. "Sondermaschinenbau ist immer eine Lösung, die man nicht von der Stange kaufen kann", erläutert Christoph Bestehorn. So werden in der Firma Vorrichtungen und Maschinen für die Lebensmittelindustrie - speziell für Fleischereien, aber auch für Bäcker oder Süßwarenproduzenten - konstruiert, gebaut und auch repariert. Eine zweite Schiene ist die Verarbeitung von Edelstahl, aus dem zum Beispiel je nach Kundenwunsch Wannen oder spezielle Vorrichtungen und Anlagen gebaut werden. Aktiv ist die Firma aber auch im "klassischen Maschinenbau", erklärt der Geschäftsführer weiter. Hier gibt es zum Beispiel eigene Serienprodukte im Bereich der Zerkleinerungstechnik; übernommen werden aber auch Umbauten und Anpassungen von Anlagen. "Wir sind eine kleine, flexible Firma."

Für deren Umzug an den Standort Aschersleben sprachen gleich mehrere Gründe: So ist ein Teil der Kunden des Unternehmens im Gewerbegebiet Güstener Straße ansässig, das zudem auch nahe der B 6n und der A 14 liegt. "Und man kann mit Maschinenbaubetrieben in Aschersleben gut kooperieren", sagt Christoph Bestehorn.

Geplanter Baubeginn für den neuen Produktionsstandort in der Siemensstraße ist im März / April. Sobald die Unterlagen aus dem Katasteramt, auf die der Geschäftsführer seit Wochen wartet, da sind, sollen die Bauanträge eingereicht werden. Am neuen Standort soll ab August / September produziert werden. Hier ist dann auch Platz für die neuen CNC-, also computergesteuerten Werkzeug- und Blechbearbeitungsmaschinen, um die das Unternehmen seinen Maschinenpark erweitern will.

Steigen soll auch die Zahl der Beschäftigten, die derzeit insgesamt sechs beträgt. "Wir wollen dann auf acht, neun Mitarbeiter kommen", steckt der Geschäftsführer, der das neue Unternehmen in Zusammenarbeit mit seinem Vater leitet, ab. Und auch nach dem Standortwechsel soll es weiterhin eine enge Kooperation mit der in Schackstedt bleibenden Firma von Reinhard Bestehorn geben.