Gerhard Schöne in Aschersleben Gerhard Schöne in Aschersleben: Konzerte für Kinder und Erwachsene

Aschersleben - Das Publikum im Konzert von Gerhard Schöne kann gar nicht anders: es lauscht seinen lustigen, poetischen und zuweilen auch politischen Liedtexten und bringt sich ganz selbstverständlich mit ein in das Programm. Angesteckt durch seine unaufdringliche und freundliche Art springt der Funke sofort über, egal ob Kinder seine Zuhörer sind oder die „Großen“.
Seit fast vierzig Jahren begeistert der in einem sächsischen kinderreichen Pfarrhaushalt geborene Liedermacher und Sänger sein kleines und großes Publikum und ist immer noch in einer unermüdlichen Schaffensperiode. Am Sonnabend war er gemeinsam mit dem Saxophonisten Ralf Benschu und dem Organisten Jens Goldhardt zu Gast in Aschersleben.
Evangelisches Kirchspiel organisierte zwei Konzerte
Das Evangelische Kirchspiel hatte gleich zu zwei Konzerten in die Stephanikirche eingeladen. Die Kinder waren zum Nachmittagskonzert „Alles muss klein beginnen“ das hauptsächliche Publikum und zum abendlichen Konzert „Ich öffne die Tür weit am Abend“ waren vor allem die Erwachsenen angesprochen.
Mit fröhlichen und mitreißenden Liedern, äußerst feinsinnig und tiefgründig interpretiert, macht sich Gerhard Schöne seit Jahrzehnten unverwechselbar, fasziniert sein Publikum. Er ist ein Meister leiser Töne, der seine Worte lebt. Schon seit 1982 begleitet er mit Liedern von seiner LP „Die Lieder aus dem Kinderland“ Generationen von Kindern und beseelt noch heute als Kinderlied-Klassiker die Erwachsenen, die nun ihre eigenen Kinder in die Konzerte begleiten.
Kindergruppe reiste aus Nachterstedt an
So auch Sigrid Petzel, die gleich mit einer Kindergruppe und einigen Müttern das Konzert in Aschersleben besuchte. Als ehemalige Religionslehrerin leitet sie nun ehrenamtlich den Kindertreff der evangelischen Kirche Nachterstedt und fand es wunderbar, die Abschlussfeier des Schuljahres mit dieser Musikveranstaltung zu krönen. „Es ist für die Kinder schön, auch einmal in einer anderen Kirche zu sein und Gerhard Schöne ist bekannt und beliebt, da werden alle viel Spaß haben“, war sich die Pädagogin sicher.
So wie den siebenjährigen Zwillingen Charlotte und Oliva fiel es auch den anderen Kindern schwer, ruhig auf dem Platz sitzen zu bleiben und auf den Künstler zu warten. Lange dauerte es nicht und der vielfach ausgezeichnete Liedermacher und Sänger griff zu seiner Gitarre. Mit Klassikern wie beispielsweise dem Lied „Jule wäscht sich nie“ oder dem „Popellied“ war es für Schöne leicht, sofort den Draht zum Publikum zu finden.
Klatschen, Trampeln und allerlei Geräusche
„Es ist ein Konzert zum Zuhören, zum Mitsingen und zum Mitmachen“ sagte er und musste nicht lange darum bitten, dass sich die Zuhörer mit Klatschen, Trampeln und allerlei Geräuschen in die Lieder einbrachten. Nicht immer musste er die Geschichten und Lieder erfinden, vieles hatte er selbst erlebt, hatte es seinen eigenen sechs Kindern erzählt und letztendlich aufgeschrieben. Manches erzählte er dem Publikum wie die Geschichte „Kirchenturmuhr und Opferstock“, die den gläubigen Christen noch heute beschäftigt.
Gerhard Schöne war viel in der Welt herumgekommen und es war nicht alles nur immer lustig. Auf seiner letzten CD „Ein Tag im Leben eines Kindes“ sind es auch Lieder mit ernsten realistischen Hintergründen, die von Kindern in Afrika oder Mexiko erzählen.
Ralf Benschu und Jens Goldhardt als Begleiter
Ralf Benschu und Jens Goldhardt übernahmen schon am Nachmittag einen Teil der gefühlvollen instrumentalen Begleitung und gestalteten am Abend das gesamte Programm gemeinsam mit Gerhard Schöne. Im Trio verbanden die drei Musiker weltliche und geistliche Musik zu einem eindrucksvollen Konzerterlebnis, ließen Orgel, Saxophon und Gitarre in besonderer Art und Weise harmonieren.
Die Zuhörer erkannten das Lied „Alle meine Entchen“ und waren erstaunt, dass es auch als Walzer, Blues oder gar als Gewitter daher kommen konnte. Die Gäste waren beeindruckt und honorierten die Leistung der Künstler mit stürmischem Applaus. (mz)
