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«Gatersleben ist unser Zuhause»

Von Elfi Schurtzmann und Susanne Thon 20.05.2008, 15:02

Gatersleben/MZ. - Der gestrige Auftakt "MZ vor Ort" in Gatersleben war gelungen. Während einige Bürger schon warteten, gesellten sich später andere dazu, trugen ihre Anliegen vor und bekamen auch von Bürgmeisterin Edith Hüttner (ptl.) gleich eine Antwort auf ihre Fragen. Mit Freude nahm die Bürgermeisterin zur Kenntnis, dass sich die Gaterslebener in ihrem Dorf wohl fühlen, sich in den vergangenen Jahren viel getan hat und "wenn wir unseren Kirchturm nicht sehen, dann sind wir krank. Gatersleben ist unser Zuhause", sagen Erika Kannegießer und ElisabethHellmund übereinstimmend. "Wer über 30 Jahre hier gewohnt und gearbeitet hat, der bleibt dem Ort verbunden." Käthe Kühn liegt Gatersleben am Herzen. Als Heimat bezeichnet die 77-Jährige das Dorf, in dem die einstige Tierärztin von 1963 an lebte, bis sie 1995 zu ihren Kindern nach Hausneindorf zog, und in das sie regelmäßig zurückkehrt. Sei es für den Einkauf, Arztbesuch oder einfach, um alte Bekannte zu treffen. Wie sie fühlen sich die meisten Gaterslebener recht wohl in der Seelandgemeinde, so der Grundtenor, der gestern beim "MZ vor Ort" deutlich wurde, auch wenn nicht alles eitel Sonnenschein ist.

"Hier wird es immer leerer." Peter Hanelt blickt sich auf dem Wochenmarkt, dem "Treffpunkt des Dorfes", um. "Die Standgebühren sind zu hoch, die Händler weichen auf Märkte in den umliegenden Ortschaften aus", begründet er das minimierte Angebot. Die Verwaltungsgemeinschaft habe das geprüft und die Satzung vor etwa sechs Jahren angepasst, sagt Bürgermeisterin Edith Hüttner. Seitdem bestehen die Preise. Doch im Vergleich zu den Nachbarn sei es um Gatersleben recht gut bestellt, was die Einkaufsmöglichkeiten betrifft: fahrende Händler kommen regelmäßig, es gibt einen Supermarkt und man bemühe sich, "auch die zweite Kaufhalle wieder mit Leben zu füllen". Das würde auch Erhard Borrmann freuen, der seit 18 Jahren im direkt daneben gelegenen Neubaugebiet wohnt. Sein Anliegen: "Für den Concordia-See wird so viel Werbung gemacht, aber immer wieder fragen Fremde nach dem Weg", so der Gaterslebener. Zwar gebe es kleine Wegweiser, auf den großen aber fehle der Hinweis. Was auf denen steht, lege allerdings der Landkreis fest, kann ihn Hüttner informieren. Zudem arbeite die Seeland GmbH an einer neuen Beschilderung.

Renate Förster wohnt an der Selke und sie wollte wissen, wann denn endlich die Sandsäcke, die im vergangenen Jahr aufgrund des drohenden Hochwassers dort hingelegt worden sind, endlich abgeholt werden. "Das Gras wächst und wir können nicht mähen", beklagt sie.

Die Bürgermeisterin versprach, sich der Angelegenheit anzunehmen. Etwas ungehalten über den schlechten Zustand des Fußweges Vor den neuen Häusern äußerten sich die Anwohner Marion Hoffmann und Dieter Hecht. Vor etlichen Jahren sei der Weg aufgerissen und nur mit Schotter wieder aufgefüllt worden. Auf Gehwegplatten, obwohl versprochen, warte man noch immer, so Hecht.

Mit Freude nahmen es die Bürger auf, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau des Bürgerhauses begonnen werden soll. Renate Förster, Erika Kannegießer und Elisabeth Hellmund wollten in Erfahrung bringen, ob denn an den Gerüchten, dass in Gatersleben ein Altersheim gebaut werden soll, etwa dran sei. Kein Altersheim, aber alten- und behindertengerechtes Wohnen soll am Heckenteich entstehen, wirft die Bürgermeisterin einen Blick voraus und ergänzt, dass die Planungen dafür bereits angelaufen seien. Auch mit dem Innenausbau der Friedhofskapelle werde es demnächst weitergehen. Die Ausschreibungen seien angelaufen, dann folgt die Vergabe. Besonders mit ihrem Ort verbunden sind auch Kerstin Winter und Ruth Brose. Frau Winter wohnt seit 1990 im Selkeort, ihre Kinder sind hier großgeworden, man kennt sich und man grüßt sich auf der Straße, sagte die Büroangestellte, die das früher nie so erlebt hat. Auch Ruth Brose, die gerade aus dem Frauenkommunikationszentrum kommt, findet nur lobende Worte, freut sich über die Sauberkeit und lobt die Bauhofmitarbeiter, die dafür sorgen, dass das Dorf so aussieht, wie es aussieht.