Garnisonsverein Quedlinburg Garnisonsverein Quedlinburg: Erinnerungen an vergangene Zeiten
Quedlinburg/MZ. - Am 02. Oktober 1936 wurde aus dem Verkehrslandeplatz Ostharz der Fliegerhorst Quarmbeck. 65 Jahre ist das her und für die Mitglieder des Gar-nisonsvereins Quedlinburg Anlass, in einer Ausstellung über dessen Geschichte zu informieren.
Mit akribischer Sammelleidenschaft haben die Mitglieder zusammengetragen, was über die militärhistorische Vergangenheit Quedlinburgs erhalten geblieben ist. Hunderte Fotos sind chronologisch geordnet, beschriftet und ausgestellt. Dazu kommen Uniformen, Bücher, Urkunden und historische Gegenstände. Norman Netz ist Vorsitzender des Garnisonsvereins, der sich vor einem Jahr gegründet hat. 16 Mitglieder hat der Verein - alles Männer? "Nein", sagt Norman Netz, auch eine Frau sei Mitglied.
Warum sie sich gerade auf diesen Teil der Quedlinburger Geschichte verlegt haben? Weil auch sie dazu gehört. Quedlinburg habe eine sehr interessante militärhistorische Vergangenheit, wenn auch vieles davon in Verbindung mit traurigen Ereignissen steht. "Mit Kriegsverherrlichung hat das nichts zu tun", sagt der Vorsitzende.
Namen, Zahlen, Fakten - Norman Netz weiß vieles über die Geschichte des Fliegerhorstes in Quarmbeck zu erzählen, genau wie Ingo Pieper, der 2. Vorsitzende des Vereins. Sein ganzes Herz hänge an der Fliegerei, erzählt er den Ausstellungsbesuchern. Und was einen einmal gepackt habe, lasse einen auch nicht wieder los.
Über zwei Ausstellungsstücke - eine Fliegerjacke mit Schwimmweste und ein Schlauchboot aus dem 2. Weltkrieg - kann Ingo Pieper eine sehr persönliche Geschichte erzählen. Das sei es auch, was ihn an dieser ungewöhnlichen Freizeitbeschäftigung so reize - der persönliche Kontakt zu Zeitzeugen. So bekommen Fotos und Gegenstände eine Geschichte. Und aus den vielen kleinen Teilen, setzt sich dann irgendwann eine ganzes Stück Zeitgeschichte zusammen.
Zwei Tage war die Ausstellung zu sehen. Während dieser Zeit haben etwa 100 Besucher den Weg in das ehemalige Kasernengebäude in der Gneisenaustraße gefunden, sagt Norman Netz. Zukunftspläne hat der Verein noch viele: den Umzug der Ausstellung in größere Räume, die die Vereinsmitglieder in Eigenarbeit derzeit herrichten - und Wünsche? "Eigentlich keine", sagt Norman Netz. "Wir wollen die Arbeit des Vereins bekannter machen und es soll so gut weitergehen, wie bisher."