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Tötungsverbrechen Für Hilfsangebote und Spenden ist die Familie der getöteten Josefine aus Aschersleben unendlich dankbar

Über Spenden wird nun der Anwalt für die Nebenklage finanziert. Und die Welle der Hilfsbereitschaft ebbt nicht ab.

Von Regine Lotzmann 05.01.2022, 18:45
Der Holzmarkt wurde nach Josefines Tod zum Ort des Gedenkens.
Der Holzmarkt wurde nach Josefines Tod zum Ort des Gedenkens. Foto: Frank Gehrmann

Aschersleben/MZ - Es ist eine Tragödie, die man kaum in Worte fassen kann. Doch der Tod von Josefine hat in Aschersleben eine Welle der Trauer und Betroffenheit, aber auch des Zusammenhaltens und der Hilfsbereitschaft ausgelöst. „Die Familie hat die unterschiedlichsten Hilfsangebote erhalten“, sagt Josefines Tante, die ein Spendenkonto für die Eltern eingerichtet hat.

Dort sind inzwischen knapp 13.000 Euro eingegangen. „Da waren Spenden dabei von fünf bis 1.500 Euro, von Privatpersonen über Firmen - alles“, freut sich die junge Frau, die für ihr Engagement aber auch angefeindet wird. Das Geld bringe das junge Mädchen nicht wieder zurück, würden manche sagen. „Stimmt, aber es macht alles ein bisschen einfacher und nimmt den Eltern wenigstens die finanzielle Sorge ab“, sagt die Ascherslebenerin.

Spenden für die Anwaltskosten

Denn die Spenden werden in erster Linie für einen Anwalt verwendet, damit Josefines Familie im Prozess als Nebenkläger auftreten kann. „Und keiner weiß, wie groß dieser Prozess werden wird, wie viel das am Ende kostet“, meint die junge Frau. Zumal Josefines Eltern derzeit einfach nicht in der Lage seien, zu arbeiten, es also auch noch Lohnausfall gibt.

„Dank der finanziellen Unterstützung konnten wir auch eine würdevolle Beerdigung ausrichten“, sagt die Tante weiter und gesteht: „Die vielen Spenden haben uns wirklich die eine oder andere schlaflose Nacht erspart.“ Deshalb ist die Familie den Menschen für all die Unterstützung äußerst dankbar. „Wir sind wirklich überwältigt von all der Hilfsbereitschaft.“

„So viele Menschen haben Anteil genommen“, sagt auch Josefines Großtante und erinnert an die vielen Blumen und Plüschtiere, die Josefine zu Ehren auf dem Ascherslebener Holzmarkt abgelegt, und die Kerzen, die dort entzündet wurden. „Was für eine Gemeinschaft - das kann man nicht mit Worten beschreiben“, gibt Josefines Tante ihr Recht.

Welle der Hilfsbereitschaft reißt nicht ab

So viele Menschen wollen den Hinterbliebenen zur Seite stehen. Auch mit lieben Gesten. „Zu Weihnachten wollte jemand für uns Plätzchen backen und einen geschmückten Weihnachtsbaum spenden. In vielen Läden - wie beim Friseur oder im Blumenladen - wurden Spendenboxen aufgestellt. Der Studienkreis bietet für Josefines kleine Schwester kostenlos Nachhilfe an“, zählt die Tante Beispiele dafür auf. Viele Leute schicken gebastelte Sachen. Ein Fotostudio hat das Bild von Josefine für die Beerdigung gemacht. Und die Sparkasse möchte für das Spendenkonto keine Gebühren.

All das seien Dinge, die die Familie des toten Mädchens unterstützen, ihr vor allem aber Kraft geben, gestehen die Angehörigen. Auch für den anstehenden Prozess. „Da sich aber keiner vorstellen kann, was da am Ende für eine Summe steht, wollen wir das Spendenkonto weiter geöffnet lassen“, sagt die Tante. „Denn die Eltern stehen mit all dem alleine da, für so etwas gibt es keine Unterstützung vom Staat“, begründet das auch die Großtante. „Für jeden Cent sind wir dankbar.“

Spenden für Josefines Familie: IBAN DE62 8005 5500 1201 7345 48, Salzlandsparkasse.