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Jahresbilanz der Feuerwehr Froser Feuerwehr zieht Bilanz: 2022 so viele Einsätze wie noch nie

Die Froser Feuerwehr schaut auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Welches der ungewöhnlichste Einsatz 2022 war.

Von Regine Lotzmann Aktualisiert: 16.03.2023, 17:40
Vier Menschen wurden bei einem Unfall zwischen Reinstedt und Frose verletzt. Auch die Wehr aus Frose half.
Vier Menschen wurden bei einem Unfall zwischen Reinstedt und Frose verletzt. Auch die Wehr aus Frose half. (Foto: Frank Gehrmann)

Frose/MZ - „Ich bin stolz auf unsere Leute, die zu jedem Einsatz rausfahren konnten und immer gesund zurückgekommen sind“, meint Michael Samlitschka angesichts stark gestiegener Einsatzzahlen. Immerhin 67 Mal mussten die Froser Feuerwehrleute im vergangenen Jahr ausrücken. „Das ist schon eine Menge Holz, mehr als in den ganzen Jahren vorher“, weiß der Ortswehrleiter, der auf der jüngsten Jahreshauptversammlung Bilanz gezogen hat.

Vor allem Brandeinsätze

Dabei berichtet er auch, dass der Großteil der Einsätze – immerhin 25 – tatsächlich aus dem Löschen von Bränden bestanden hat. Gebrannt hat es mehrfach rund um den Bahnhof, in der Petergasse oder der Wilslebener Straße. Ebenso an den Schrebergärten und am Bahndamm. Auch an der Froser Skaterbahn musste zweimal gelöscht werden, ebenso Flächen an den Verbindungsstraßen nach Hoym, Nachterstedt oder Schadeleben. Zu Hilfe kam die Wehr auch bei Bränden in Hoym, Gatersleben und Schadeleben und bei Novelis.

Dass 2022 ein sehr stürmisches Jahr war, auch das haben die Froser Feuerwehrleute gemerkt. Zwölfmal heulte die Sirene, weil Bäume oder große Äste auf Straßen gestürzt waren. Ende Januar, als Sturmtief Nadja mit orkanartigen Böen und Sturmflut über Deutschland hinwegfegte, eilten auch die Froser Kameraden von Einsatz zu Einsatz: Ganze drei Mal machten sie in der Nacht zum 30. Januar die Straße Richtung Reinstedt frei. Am nächsten Tag ging es von früh an weiter: Sturmschäden gab es an der Straße nach Schadeleben, in der Bahnhofstraße, der Clara-Zetkin-Straße, Am Pappelweg und an der Skaterbahn. Im Februar und März gab es weitere Sturmschäden. Dieses Mal an den Straßen Richtung Schadeleben und Reinstedt.

Vier Kilometer lang Farbe

Weiter zur Bilanz zählen laut Samlitschka zwölf Brandmelder-Alarmierungen, neunmal mussten die Feuerwehrleute Ölspuren beseitigen, viermal gaben sie Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen – darunter ein schwerer im Januar zwischen Frose und Schadeleben, bei dem ein Mensch im Fahrzeug eingeklemmt war und einer Richtung Reinstedt. Zudem sicherten die Kameraden die Landung eines Rettungshubschraubers auf dem Anger ab. Der wohl ungewöhnlichste Einsatz im vergangenen Jahr war aber sicher der, als ein Laster im August weiße Farbe verloren hatte und eine vier Kilometer lange Farbspur von der Reinstedter Kreuzung über die Landstraße durch den halben Ort zog. Die Spur ist teilweise noch heute zu sehen.

Auch eine große Einsatzübung, die das Zusammenspiel der Ortswehren aus dem Seeland trainieren soll, hat es im vergangenen Jahr gegeben. Zudem bereichern die Kameraden das dörfliche Leben – mit eigenen Veranstaltungen, wie Oster- und Halloweenfeuer oder dem Tag der offenen Tür, und indem sie die anderen Vereine bei Festen, wie das Heimatfest, unterstützen. Ortswehrleiter Michael Samlitschka dankt deshalb nicht nur den Feuerwehrleuten selbst, sondern auch deren Familien, die den ehrenamtlichen Rettern den Rücken freihalten und Verständnis zeigen.

Stolz auf die Truppe

„Da ein großer Teil der Kameraden auch im Förderverein der Feuerwehr aktiv ist, hat sich der Vorstand dazu entschlossen, die Mitgliederversammlung des Vereins ebenfalls auf den Termin der Jahreshauptversammlung zu legen“, berichtet der Ortswehrleiter weiter. Deshalb konnte auch Vereinschef Marcel Ritter Rechenschaft ablegen.

Samlitschka jedenfalls ist stolz auf seine Truppe. „Wir sind richtig gut aufgestellt und es macht Spaß“, meint er. „Das ganze Drumherum passt. Wir haben ein neues Depot. Die Fahrzeuge sind topp. Und wir bekommen jede Hilfe – egal, ob von Seeland-Bürgermeisterin Heidrun Meyer, Ortsbürgermeister Dieter Gleichner oder der Stadt.“