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Bernd Schewe Freiwillige Feuerwehr Mehringen: Bernd Schewe gibt den Posten des Stellvertreters ab

Von Detlef Anders 12.02.2019, 13:56
Bernd Schewe gibt sein Amt als stellvertretender Ortswehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Mehringen in jüngere Hände ab.
Bernd Schewe gibt sein Amt als stellvertretender Ortswehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Mehringen in jüngere Hände ab. Detlef Anders

Mehringen - Die Sonne scheint auf das Feuerwehrgerätehaus in Mehringen. Bernd Schewe nickt stolz und zeigt auf das Dach mit der Sirene. „Die da hochzubringen, das war eine Quälerei.“ Mit einer Hebebühne und dann per Hand weiter, erklärt er.

Als 2001 das Depot eingeweiht wurde, war der Feuerwehrmann glücklich. Seit 1996 hatten er und seine Kameraden viel Freizeit investiert, damit aus dem alten Schweinestall ein neues Haus für die Feuerwehr wird. 18 Jahre hat er seitdem an der Seite von Axel Trimpert gearbeitet.

62-Jähriger will Posten des Stellvertreters abgeben

Schon davor sei er Stellvertreter gewesen, doch Leiter habe er nicht werden wollen. „Sprechen kann ich nicht so“, begründet er seine Ablehnung, in der ersten Reihe zu stehen. Nun wird der 62-Jährige den Stellvertreterposten abgeben. Bei der Feuerwehr werde er aber bleiben. „Man muss ja die Jugend noch ein bisschen unterstützen.“

Mit 14 kam Schewe zu den jungen Brandschützern in Mehringen. Er sei auch bei der Gesellschaft für Sport und Technik gewesen und als Schütze sogar beim Leistungsschießen, doch dann entschied er sich für die Feuerwehr.

Mit 16 wurde er offiziell Mitglied. Warum? Als Klempner sei er mit dem Verlegen von Leitungen vertraut gewesen, meint er nach kurzem Überlegen lachend. Er absolvierte Ausbildungen, war Atemschutzgerätewart und Ausbildungsleiter. „Ich musste mich kümmern, dass wir für die Kinderfeuerwehr Leute kriegen.“

Bernd Schewe schätzt die Kameradschaft in der Feuerwehr

„Das Schönste war die Kameradschaft“, sagt er rückblickend. Sogar Silvester hätten sie im Depot gemeinsam gefeiert. Er nennt aber auch die mehrtägigen gemeinsamen Fahrten wie ins Dachsteingebirge oder an die Mosel. Seine Frau, die leider vor ein paar Jahren verstarb, nahm er mit zur Feuerwehr.

„Dann funktioniert das mit dem Dienst“, meinte er zu den damals üblichen Diensten zum Sonntag. Stolz ist Schewe, dass sein Sohn Stefan (32) auch zur Feuerwehr kam und dabei blieb. „Er wurde bei der Jahreshauptversammlung auch ausgezeichnet.“

Beim Depotbau zeigte der Klempner, dass er in fast allen Bereichen durch und durch Handwerker ist. „Der hat gearbeitet wie ein Ochse“, erinnert sich Wehrleiter Trimpert. „Der hat sogar Urlaub genommen und das meiste gemacht.“

Handwerker packte mit an bei Bau des Depots

Trockenbau, Beton gießen, Elektrokabel verlegen. „Ich habe nach der Arbeit einen Kaffee getrunken und dann ging es los. Manchmal bis nachts um eins“, erinnert sich Schewe an einige Tage. Urlaub habe er aber „nur“ 1999 und 2000 für den Bau genommen, schränkt Schewe ein.

Warum er sich so engagiert hat? „Weil wir ein schönes Haus haben wollten.“ Eine Legislaturperiode lang saß er sogar im Gemeinderat. Neben der Depoteinweihung erlebte er das Abholen der beiden Löschfahrzeuge als Höhepunkte seiner Arbeit.

Dass eines davon gestohlen und abgefackelt wurde, war für ihn „der Hammer“. Schlimm seien auch Einsätze mit Toten gewesen. Doch durch seine Arbeit als Haustechniker im Klinikum habe er oft mit dem Tod zu tun gehabt, so dass er keine psychologische Betreuung brauchte, sagt er. Auch den Einsatz auf dem Schlauchboot beim Hochwasser 1994 nennt er. Leider ist er seit einem Jahr krank, doch auf dem Weg der Besserung. Vielleicht kann er ja bald wieder ausrücken. (mz)