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Petraluxe Fliesenhersteller Petraluxe in Aschersleben: Millionen-Investition soll Zukunft der Firma sichern

Von Christiane Rasch 27.04.2018, 11:56
In mehreren Schritten werden die großflächigen Fliesen bei Petraluxe in Aschersleben in Form gebracht und geschliffen.
In mehreren Schritten werden die großflächigen Fliesen bei Petraluxe in Aschersleben in Form gebracht und geschliffen. Frank Gehrmann

Aschersleben - London, Moskau, Dubai: Seine großformatigen Fliesen wollte das Ascherslebener Unternehmen Petraluxe noch vor Jahren in die ganze Welt exportieren.

Doch der internationale Durchbruch blieb aus. Auch in Deutschland stellte sich der wirtschaftliche Erfolg für die 2008 gegründete Firma mit Sitz im Gewerbegebiet Güstener Straße nicht ein.

Nun will der Fliesenhersteller das Ruder ein weiteres Mal rumreißen. „Wir haben zwei Jahre investiert, um die Anlage komplett zu modernisieren“, sagt Geschäftsführer Alexander Schimanski. Frühere Probleme mit der Technik seien weitgehend ausgeräumt.

Tagesproduktion wurde verdoppelt

Durch die Umstellung könnten größere Formate und Mengen hergestellt werden, die Tagesproduktion habe sich mit 5.000 Quadratmetern Fliesen mehr als verdoppelt. „Das hat sich vorher einfach nicht gerechnet“, begründet Schimanski den Umbau, ohne die genaue Höhe der Investition nennen zu wollen.

Erfolg erhofft man sich bei Petraluxe von 26 neuen Fliesenmodellen im Format 60 mal 120 Zentimetern. In den vergangenen Wochen wurden davon in den Ascherslebener Werkhallen etwa 100.000 Quadratmeter vorproduziert.

Nun steht der deutschlandweite Vertrieb der fertigen Wand- und Bodenfliesen aus Keramik bevor. Neben Großhändlern richtet sich dieser fortan auch an Privatpersonen. In der Produktionsstätte in Aschersleben haben diese die Möglichkeit, die Fliesen in einem Ausstellungsraum zu besichtigen und vor Ort zu kaufen.

Zeichnet sich die neue Strategie als erfolgreich ab, will man bei Petraluxe mit weiteren Fliesenmodellen in verschiedenen Größen sowie in Holzdekor, das ebenfalls aufgedruckt wird, nachziehen.

Gründer aus Kasachstan hatte 41 Millionen Euro investiert

Für Geschäftsführer Alexander Schimanski ist es ein letzter Versuch. Zehn Jahre nach der Gründung müsse endlich ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen sein, sagt er. Der kasachische Firmengründer Ruslan Yun investierte damals 41 Millionen Euro in den Standort. Hinzu kamen mehr als 10 Millionen Euro Fördergeld von EU, Bund und Land.

Rund 100 Arbeitsplätze wollte man perspektivisch rund um die Herstellung der Feinsteinzeugplatten schaffen. Hochgesteckte Erwartungen, die mit den Jahren gedämpft wurden.

Heute gibt es rund 50 Beschäftigte bei Petraluxe in Aschersleben

Heute arbeiten nach Angaben des Unternehmens rund 50 Männer und Frauen in Aschersleben. Arbeitsplätze, die Schimanski erhalten will. „Wir haben investiert, weil wir wollen, dass es läuft“, sagt er mit Nachdruck. Allerdings müssten sich im Laufe dieses Jahres genügend Abnehmer am Markt finden. „Es muss laufen, sonst machen wir zu.“

(mz)

In Mühlen werden Rohstoffe zerkleinert und im Nachgang gereinigt.
In Mühlen werden Rohstoffe zerkleinert und im Nachgang gereinigt.
Gehrmann