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Filmpalast Filmpalast in Aschersleben: Im Herbst 2019 sollen erste Filme im neuen Clubkino laufen

Von Christian Bogus 13.02.2019, 08:58
Es muss noch viel getan werden im Filmpalast in Aschersleben, bis die ersten Besucher im Clubkino Platz nehmen können.
Es muss noch viel getan werden im Filmpalast in Aschersleben, bis die ersten Besucher im Clubkino Platz nehmen können. Frank Gehrmann

Aschersleben - Das lange Warten auf das neue Clubkino des Filmpalastes könnte schon in diesem Jahr ein Ende haben. Der Plan von Kinobetreiber Matthias Uhde: Bereits Anfang Herbst sollen hier die ersten Filme laufen. Insgesamt werden die Umbaumaßnahmen 250.000 Euro kosten.

Bauarbeiter haben schon damit begonnen, den kompletten Keller zu entkernen. Nach der Wende wurde das damalige Studiokino geschlossen. Der Grund dafür: In den alten Bundesländern war es nicht üblich, im Kinosaal Snacks und Getränke zu kaufen.

So wurde alles rausgerissen, es wurden Ständerwände eingezogen, damit der Raum als Keller weiter genutzt werden konnte, berichten die heutigen Betreiber. Die ersten Arbeiten sind im Gange. Hinter den Stellwänden wurde viel Unrat entdeckt, der entsorgt werden muss. „Das war eine böse Überraschung, mit der wir nicht gerechnet haben“, so Uhde.

Projektleiterin Astrid Albrecht vom Architekturbüro Salusa bestätigt, dass vor allem der Fußboden und der Brandschutz eine große Herausforderung sein werden.

Anforderungen an Fußböden und Brandschutz sind hoch

„Der Boden muss 16 Zentimeter tiefer gelegt werden, um eine neue Raumhöhe von 2,60 Metern zu erreichen“, sagt Albrecht. Außerdem wird ein zweiter Fluchtweg gebraucht, der im hinteren Bereich des Kellers entstehen soll und über eine Treppe auf den Platz vor das Kino führt.

Aber auch eine Lüftungsanlage für frische Luft muss noch installiert werden. Aufgrund der geringen Deckenhöhe wird ein Großteil der Kabel in den Boden gelegt. Danach werden die Wände neugestaltet und alles mit Teppich ausgelegt.

„Wir werden auch versuchen, den Bauhauscharakter dort einzubringen, da das Kino selber ein Bauhausobjekt ist“, so Astrid Albrecht. Das soll mit der Auswahl der Stühle und mit den Lampen erreicht werden. Aber auch mit Lichtinstallationen und Farbe wollen die Architekten den Bauhausstil unterstreichen.

36 Plätze in Sitzreihen und Clubsessel sind geplant

Das Clubkino soll 36 Plätze haben, wobei es drei bis vier feste Sitzreihen geben wird. Davor werden Clubsessel aufgestellt, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Die Bildwand wird eine Größe von 2,50 mal 1,50 Meter haben und, so verspricht Uhte, sie wird auf dem neuesten Stand der Technik sein.

Matthias Uhde will, dass die sozialen Kontakte im Vordergrund stehen. „Ohne soziale Kontakte werden wir einsam und komisch“ sagt der Kinobesitzer. So ist es gewollt, dass sich die Kinobesucher unterhalten und austauschen bei Getränken und Knabbereien, aber auch nach dem Film im Kino verweilen.

Laut Matthias Uhde wird es einen regulären Spielplan geben. Doch wird dieser leicht durchbrochen werden können, da jeder die Möglichkeit hat, das Clubkino zu mieten, um sich so seinen eigenen Filmwunsch zu erfüllen.

„Wir haben hier einen Filmkunstkeller, in den wir auch anspruchsvollere Filme zeigen können“, so Uhde über die Nutzungsmöglichkeiten. Aber auch Firmenevents und Familienfeiern können hier künftig veranstaltet werden. Schon jetzt gibt es dafür Anfragen.

Studiokino war zu DDR-Zeiten sehr beliebt

Uhde will den Ascherslebenern mit dem Clubkino ein Stück Stadtgeschichte zurückgeben. Schon zu DDR-Zeiten war das Studiokino sehr beliebt, entsprechend groß war das Gefühl des Verlustes. „Wir wurden von vielen Seiten angesprochen, ob eine Wiederbelebung nicht möglich sei?“

So war es laut Uhde selbstverständlich, das Projekt anzugehen, auch wenn die Hindernisse bislang enorm waren. Alleine die Planung dauerte sechs lange Jahre.

Schon Anfang Herbst soll der Saal fertig sein. Dann wird hier der Bauhausfilm „Vom Bauen der Zukunft“ gezeigt. Für Matthias Uhde geht damit ein kleiner Wunsch in Erfüllung: Das Leben in Aschersleben noch ein wenig lebenswerter zu machen.

(mz)