1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Polizei-Fachschule in Aschersleben: Fachhochschule Polizei in Aschersleben: Bachelor-Studium wurden neuen Anforderungen angepasst

Polizei-Fachschule in Aschersleben Fachhochschule Polizei in Aschersleben: Bachelor-Studium wurden neuen Anforderungen angepasst

Von Harald Vopel 15.12.2018, 14:57
Spurensicherung gehört jetzt auch zur fachspezifischen Ausbildung Kriminalpolizei an der Fachhochschule Polizei Aschersleben.
Spurensicherung gehört jetzt auch zur fachspezifischen Ausbildung Kriminalpolizei an der Fachhochschule Polizei Aschersleben. Frank Gehrmann

Aschersleben - Nie zuvor waren nach der Wende so viele Polizeianwärter an der Fachhochschule Polizei in Aschersleben eingestellt worden wie 2017. Insgesamt begannen im vergangenen Jahr 700 junge Frauen und Männer hier ein Studium oder eine Ausbildung. In diesem Jahr sind es 530 und im kommenden Jahr sollen noch einmal 550 Studierende und Auszubildende eingestellt werden.

Ob das gelingt, hängt davon ab, ob sich genügend geeignete Bewerber finden. Deren Zahl habe sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu halbiert, sagt der Rektor der Fachhochschule, Frank Knöppler, der am Donnerstag zu einer Pressekonferenz eingeladen hatte.

Bewerberzahl hat sich im Vergleich zu 2017 fast halbiert

Trotzdem fühle man sich an der Fachhochschule Polizei in Aschersleben gut für die Zukunft aufgestellt. „Wir spielen in der obersten Liga mit, und wir gehören zu den besten Polizeischulen Deutschlands“ , so Knöppler. Der verweist in diesem Zusammenhang auf die Akkreditierung eines neu gestalteten Bachelor-Studienganges Polizeivollzugsdienst. Vor allem darauf, dass die Akkreditierung dieses Studienganges ohne Auflagen erfolgte und zunächst bis 2023 gilt.

Sicher war das nämlich nicht, nachdem es nach Einführung des Bachelor-Studiums an der Fachhochschule Polizei in Aschersleben durchaus Kritik hagelte. Es entspann sich eine Diskussionen über die Unterrichtsstandards. Dieses Studium sei so nicht studierbar, hieß es seitens der Kritiker. Ein Teil dieser Kritik sei zwar durchaus berechtigt gewesen, der größere Teil aber nicht, so Knöppler.

Studiengang reformiert und an neue Anforderungen angepasst

Im Ergebnis dessen wurde vor zwei Jahren damit begonnen, den Studiengang zu reformieren und den aktuellen Anforderungen anzupassen. Auch deshalb, weil bei der Einführung des Bachelor-Studiums vor sechs Jahren andere gesellschaftliche Schwerpunkte gesetzt waren und von jährlichen Einstellungszahlen, wie sie derzeit gefordert sind, keine Rede sein konnte.

Die Arbeit, die die zuständige Arbeitsgruppe zur Neujustierung des Studiengangs geleistet habe, sei eine „Operation am offenen Herzen“ gewesen, schätzt Rektor Knöppler ein. So sei die Zahl der Ausbildungsmodule von 21 auf jetzt 13 reduziert worden. Und das bei Beibehaltung der bisherigen Prüfungsdichte.

Mehr Personal und zwei neue Professorenstellen

Gleichzeitig wurde das Personal aufgestockt. Unter anderem werde es ab Frühjahr 2019 eine fünfte Professorenstelle geben, eine weitere soll 2020 dazu kommen. Gegenwärtig arbeiten 25 Dozenten an der Fachhochschule.

Neu ist auch, dass mit dem umgebauten Studiengang neben dem Schwerpunkt Schutzpolizei auch eine fachspezifische Ausbildung Kriminalpolizei angeboten wird. Mit der Möglichkeit für die Studierenden, während des Studiums von einer zur anderen Fachspezifik zu wechseln.

Und wenn sich die Fachhochschule Polizei in Aschersleben zu den führenden in der Bundesrepublik zählt, dann auch deshalb, weil man im Bereich des digitalen Lernens und Lehrens nach eigener Einschätzung so etwas wie eine Vorreiterrolle eingenommen habe. Auch mit dem Ziel, in Zukunft einen Fernstudiengang anzubieten. Mit dem wolle man vor allem ältere Polizisten ansprechen und die Möglichkeit geben, sich zu qualifizieren.

Den modifizierten Bachelor-Studiengang absolvieren inzwischen - mit der sogenannten Herbsteinstellung seit dem 1. September dieses Jahres - die ersten Studierenden. (mz)