Europaweit erfolgreich mit Sand
ERMSLEBEN/MZ. - Rund 830 000 Euro hat die Kominex Mineralmahlwerk GmbH in diesem Jahr in ihren Standort Am Selkebad in Ermsleben (Stadt Falkenstein / Harz) investiert. "Wir haben damit unsere technische Produktion um 30 Prozent erhöht und zusätzliche Kapazität für den Vertrieb geschaffen", erklärt Edmond Wiesel, Geschäftsführer des Unternehmens. "Wir bewegen uns jetzt zum Abschluss des Jahres auf einen Gesamtumsatz von acht Millionen Euro zu." Das ermöglichte dem Mineralmahlwerk auch, ein neues, saniertes Verwaltungsgebäude in Betrieb zu nehmen.
Kunden in ganz Europa
Die Kominex ist tätig in der Produktion, im Handel und im Vertrieb von Mineralien, welche in Industrie und Handwerk als Strahl- und Schneidmittel Verwendung finden. "Vor fünf Jahren waren wir in Deutschland und im Deutschland nahen Bereich tätig. Wir haben jetzt unsere Aktivitäten auf ganz Europa erweitert", erläutert der Geschäftsführer. Neben den deutschen Standorten gibt es inzwischen Niederlassungen oder Büros in Italien und den Niederlanden und Lager auch in Frankreich, Italien, den Niederlanden und Russland. "Unsere Kunden sind in ganz Europa ansässig: von Großbritannien über Spanien, Sizilien, Griechenland und die Türkei bis Ost-Russland und die skandinavischen Länder", beschreibt der Diplom-Ingenieur.
Für einen Teil ihres Geschäftsfeldes importiert die Kominex natürliches Mineral - Granatsand - aus Indien und vertreibt dieses in Europa. Von europäischen Geschäftspartnern bezogen und ebenfalls europaweit vertrieben werden weitere Strahl- und Schleifmittel, darunter künstliche Mineralien wie Siliziumkarbid und Korunde, aber auch Glasperlen und metallische Strahlmittel. Seit vier Jahren ist das Unternehmen auch im Ersatzteilgeschäft für Hochdruckwasserstrahlschneidanlagen aktiv. "Wir nutzen dabei unsere Marktkenntnisse aus dem europaweiten Vertrieb von Granatsanden", erläutert Edmond Wiesel.
Ein ganz wesentlicher Teil des Geschäftsfeldes der Kominex ist die Aufbereitung: Dabei nimmt das Unternehmen, dessen Umweltmanagement zertifiziert und in das europäische Zentralregister eingetragen ist, mineralische Strahlmittel-, Schleif- und Schneidmittelabfälle aus Industriebetrieben in Deutschland, Österreich, Frankreich und England an. Diese sind für die Ermslebener Rohstoffe, die im Mineralmahlwerk aufbereitet und als neue Produkte wieder Betrieben zur Verfügung gestellt werden. Mit den in diesem Jahr erfolgten Investitionen sind die Trocknerkapazität, die Kapazität der Rohstoffvorbereitung für natürliche und künstliche Mineralien - speziell die Granatsandproduktion - sowie die Siebanlagentechnik erweitert worden. "Durch die neue Technik ist die Trocknerkapazität quasi verdoppelt und zugleich der innerbetriebliche Transportaufwand für die getrocknete Ware in Größenordnung verringert worden", so der Geschäftsführer.
Heute macht der Aufbereitungsbereich, bei dem die Kominex auch an eine Erweiterung ihrer Aktivitäten in Richtung neue EU-Länder denkt, rund 50 Prozent des Umsatzes des Unternehmens aus. "Das Recycling-Konzept, das wir seit 1994 erweitern, hat sich als tragend für die Kominex erwiesen", unterstreicht der Geschäftsführer.
Jetzt 34 Mitarbeiter
Auf Zuwachs setzt das Unternehmen, das jetzt 34 Mitarbeiter zählt, auch in Zukunft. Gespräche auf der Messe "Euroblech", die im Oktober in Hannover stattfand, hätten gezeigt: "Ein Großteil unserer mittelständischen Kunden rechnet auch im nächsten Jahr aufgrund hoher Flexibilität und Innovation mit zweistelligen Wachstumsraten, so dass auch die Kominex optimistisch in die nächsten Jahre blickt", sagt der Geschäftsführer und steckt die Zielstellung ab: "Wir planen auch im nächsten Jahr eine Wachstumsrate von 25 bis 30 Prozent im Umsatz, die wir auch in den vergangenen Jahren realisieren konnten."
Die Entwicklung des Unternehmens ermöglichte es diesem, jetzt einen neuen Verwaltungssitz in Betrieb zu nehmen. Bislang befand sich dieser in einem etwa 100 Jahre alten Wohnhaus. "Das entsprach ganz einfach unseren Notwendigkeiten, die wir für Verkauf, Produktions- und Technische Leitung sowie Buchhaltung benötigen, nicht mehr - einerseits räumlich, andererseits auch von der baulichen Substanz her", verweist Edmond Wiesel zum Beispiel darauf, dass die Räume sehr eng, im Sommer heiß und im Winter eiskalt waren. Jetzt hat die Verwaltung in jenem Gebäude ihr Domizil, das in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch den damaligen Inhaber des Werkes als Verwaltungs- und Wohngebäude errichtet worden war und in den vergangenen Monaten von Grund auf saniert worden ist. Neu gestaltet wurden dabei auch die Außenanlagen.