Der Baumeister aus dem Zoo Aschersleben „Es war einfach an der Zeit“
Warum Holger Zufelde nun der neue Wirtschaftshof-Chef im Ascherslebener Zoo ist - und was auf ihn wartet.
Aschersleben - Für Holger Zufelde ist es ein Nachhausekommen. 30 Jahre lang war der Ascherslebener in Norddeutschland und europaweit unterwegs, nun ist er der neue Leiter des Wirtschaftshofes im Ascherslebener Zoo. Und er hat - ganz offensichtlich - Spaß daran.
„Es war einfach an der Zeit“, fand der 56-Jährige, der in Aschersleben zuerst die 5. POS und dann die Erweiterte Oberschule besuchte, seine Ausbildung zum Schlosser im Braunkohlewerk Nachterstedt machte und dann zur Reichsbahn ging. Nach der Wende wechselte er zu einem technischen Gebäudeausrüster, wo er erst als Handwerker, dann als Bauleiter arbeitete, und war später auch in einem Planungsbüro. Doch immer war er mit seiner Heimat eng verbunden - seinen Wohnsitz in Aschersleben behielt er trotz seines Jobs im Norden Deutschlands.
Auch Stellvertreter des Zooleiters
Das Angebot aus Aschersleben sah er deshalb als Möglichkeit an, nun ganz zurückzukehren. „Durch das altersbedingte Ausscheiden eines Kollegen ergab sich die Chance, Strukturen im Zoo zu optimieren“, spricht Matthias Poeschel, Leiter der für den Zoo zuständigen Aschersleber Kulturanstalt, von der neu geschaffenen Stelle. „Herr Zufelde übernimmt somit die Verantwortung für den Wirtschaftshof und wird gemeinsam mit Herrn Beck maßgeblich notwendige Modernisierungsarbeiten im Zoo vorantreiben. Zudem ist er als Stellvertreter des Zooleiters aktiv.“
„Es ist ein umfangreicher Job, das habe ich schon nach drei Tagen gemerkt“, gibt Zufelde zu und sieht spannende Aufgaben vor sich: von Reparaturen bis hin zur Modernisierung der Infrastruktur. Dafür hat er eine kleine Truppe von drei Handwerkern und zwei Mitarbeitern in der Futterküche unter sich und betreut auch die Öseg-Mitarbeiter. Dann bleibe Zoochef Alexander Beck, mit dem er auf einer Wellenlänge schwimme, mehr Zeit für die Tiere.
Mit Leib und Seele Ascherslebener
„Am meisten freue ich mich aber, dass ich etwas für Aschersleben tun kann - und für die Natur“, freut sich Holger Zufelde über seine neue Arbeit. „Denn Ascherslebener bin ich mit Leib und Seele.“ Auch wenn er inzwischen mit seiner Frau in Mehringen wohnt - aber auch das gehört ja inzwischen zur Stadt.
Hier genießt er auch, dass er alte Kontakte wiederbeleben kann und mehr Zeit für seine Familie hat. Der Sprung ins kalte Wasser - gleich in den ersten Tagen vertrat er die Zooleitung - macht ihm da nichts aus. „Man wächst doch mit seinen Aufgaben.“(mz/gin)