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Ermittlungsverfahren eingestellt Ermittlungsverfahren eingestellt: Racheprofi Thomas Wiele im Glück

Von Elisabeth Krafft 24.02.2016, 13:43
Ein Blick auf die Website von Racheprofi Thomas Wiele aus Aschersleben.
Ein Blick auf die Website von Racheprofi Thomas Wiele aus Aschersleben. Screenshot: Frank Gehrmann

Aschersleben - Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Magdeburg gegen den Aschersleber Thomas Wiele wurde eingestellt. Dem 32-Jährigen, der sowohl durch seine Rache-Agentur als auch seine Teilnahme bei Big Brother regionale Bekanntheit erlangte, wurde der Tatbestand der Amtsanmaßung vorgeworfen.

Der Vorfall

Zum Vorfall: Im April 2015 wollte er seine Agentur durch eine „coole Aktion“ im Frühstücksfernsehen bei Sat 1 noch ein Stück berühmter machen, doch eben dieser Auftrag sollte ein juristisches Nachspiel haben.

Im Beitrag wurde gezeigt, wie der Aschersleber von einer jungen Frau engagiert wurde, um deren Freund, der angeblich des öfteren zu schnell Auto fahren würde, einen Denkzettel zu verpassen. Thomas Wiele und ein weiterer Mann gaben sich daraufhin als Bundespolizisten - inklusive gefälschter Dienstausweise - aus und forderten den Führerschein des verdutzen Opfers. Die Racheaktion wurde gefilmt und später im Privatfernsehen ausgestrahlt.

Ob der gezeigte Auftrag echt oder doch nur gestellt war, wurde dabei jedoch nicht ganz deutlich. Und genau das war der Knackpunkt: Denn sich als Polizist auszugeben und einen gefälschten Ausweis vorzulegen, gilt in Deutschland als Straftat.

Bereits wenig später verschwand der Filmbeitrag aus dem Internet und es wurde Anzeige gegen den 32-Jährigen erstattet. Dies überraschte den Aschersleber damals jedoch sehr.

Schließlich hätte er die Aktion zuvor mit der Polizei in Bernburg abgesprochen. Marco Kopitz, Sprecher des Polizeireviers, wies diese Behauptung jedoch entschieden zurück. Die Bernburger Beamten seien zuvor keineswegs informiert worden. Seither stand Aussage gegen Aussage.

Gerichtstermin verpasst

Einen ersten Gerichtstermin Ende 2015 verpasste Wiele, weil er zu dieser Zeit im Big Brother-Container wohnte. Zu einem zweiten Anfang dieses Jahres erschien er ebenfalls nicht, weil Wiele zu dieser Zeit nach eigenen Angaben aus beruflichen Gründen verhindert war.

Am 18. Februar erreichte den Ascherslebener nun ein Schreiben der Staatsanwaltschaft, wonach das Ermittlungsverfahren gegen ihn „mangels hinreichenden Tatverdachts“eingestellt wurde.

In aller Regel hat sich die Sache damit erledigt. Das Verfahren könnte zwar jederzeit wieder aufgenommen werden. Solche Fälle sind jedoch eher selten. (mz)