Entscheidung über Eingemeindung Entscheidung über Eingemeindung: "Giersleben wäre willkommen"
Aschersleben/Giersleben/MZ - Wenn am Sonntag gewählt wird, dann können sich die Gierslebener im Rahmen der Europa- und Kommunalwahlen nicht nur für die angetretenen Kandidaten entscheiden, sondern auch dafür, ob ihre Gemeinde künftig ein Ortsteil der Stadt Aschersleben werden soll - oder nicht.
Ein Votum für Aschersleben würde aber nicht bedeuten, dass Giersleben automatisch und ohne Umschweife der zwölfte Ascherslebener Ortsteil wäre. Nicht zuletzt hätte da auch die Stadt Aschersleben ein Wort mitzureden. Nach der ganz persönlichen Meinung von Ascherslebens Oberbürgermeister Andreas Michelmann wären die Gierslebener herzlich willkommen, sagte er gestern auf eine MZ-Anfrage. Auch wenn man keine anonymen Fußtruppen oder Milizen nach Giersleben geschickt hätte. Größere Brautgeschenke seitens der Stadt, die über das übliche Maß hinausgingen, dürften im Fall der Fälle aber nicht erwartet werden.
Schuldenargumente sind „eine Rechnung für Klein Fritzchen“
Das übliche Maß wären dagegen beispielsweise die in einem auszuhandelnden Gebietsänderungsvertrag festgeschriebenen Sanierungen von Straßen, Plätzen, Abwasserkanälen und Ähnlichem, so Michelmann. Der Argumentation von Eingemeindungsgegnern, dass vor allem die hohen Schulden der Stadt Aschersleben den Gierslebenern bei einer Eingemeindung zum Schaden gereichen würden, bezeichnete der Oberbürgermeister bei allem Verständnis als „eine Rechnung für Klein Fritzchen“. Immerhin stünden dem Schuldenberg entsprechende Investitionen gegenüber. Und investiert würde im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten dann künftig auch in Giersleben - so, wie in allen anderen Ortsteilen auch, und wie es in einem Eingemeindungsvertrag geregelt würde. Eine endgültige Entscheidung aus Sicht der Stadt - vorausgesetzt, die Gierslebener entscheiden sich für eine künftige Zugehörigkeit zu Aschersleben - würde im Stadtrat fallen.
Die Erfahrungen aus den bisherigen elf Eingemeindungen seien aus Michelmanns Sicht die, dass es dort am besten laufe, wo nicht allein der Bürgerwille, sondern auch die politisch handelnden Personen hinter der Zugehörigkeit zur Stadt stünden.