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Ehemaliger Spielplatz Ehemaliger Spielplatz in Aschersleben: Hundewiese an der Augustapromenade?

Von Christiane Rasch 26.10.2017, 07:55
Auf dem ehemaligen Spielplatz an der Augustapromenade in Aschersleben könnten sich bald Vierbeiner tummeln.
Auf dem ehemaligen Spielplatz an der Augustapromenade in Aschersleben könnten sich bald Vierbeiner tummeln. Lucia Grün

Aschersleben - Hundebesitzer und deren Vierbeiner haben es in der Innenstadt von Aschersleben nicht leicht. Das Betreten der Herrenbreite ist ihnen untersagt, auch Stadtpark und Eine-Terrassen sind tabu. Wer mit seinem Tier im Grünen spazieren gehen will, muss bislang auf Parks außerhalb der Altstadt ausweichen.

Doch das könnte sich bald ändern: Derzeit wird geprüft, ob sich die Fläche an der Augustapromenade - zwischen Kreismusikschule und Bestehornhaus gelegen - als Hundefreilaufwiese eignet. Darüber wurde beim jüngsten Ausschuss für Ordnung, Recht und Kommunales informiert.

Anwohner zeigen Bereitschaft

Zu den Ascherslebenern, die sich bereits seit längerer Zeit für diese Idee stark machen, gehört Monika Eckert: „Früher haben wir dort mit unseren Hunden auf Bänken gesessen, aber das ist jetzt alles weg.“ Bereits 2015 hätten sie und andere Anwohner mit Hunden vorgeschlagen, die Fläche offiziell als Hundewiese anzulegen, da es in der Innenstadt schlichtweg keine anderen Möglichkeiten gebe.

„Wir würden uns abwechseln, so dass abends immer einer abschließt“, sagt Eckert. Auch würde man dafür sorgen, dass das Areal sauber bleibt. Dafür allerdings müsste das Gelände zunächst erst einmal wieder benutzbar gemacht werden.

Aus Sicht der Ascherslebenerin Virgina Matthaei wäre das wünschenswert. Zwar gebe es auch eine Hundewiese auf der Alten Burg, aber für Leute aus der Stadt sei das sehr weit. Mit ihrem Hund Keks geht die junge Frau hin und wieder in Richtung Salzkoth auf Feldwegen spazieren. „Aber das ist auch nicht der nächste Weg“, sagt Matthaei. „Wir würden die Hundefreilaufwiese deshalb auf jeden Fall nutzen.“

Zugang zur Herrenbreite

Auch Silvia Wolter würde eine Hundefreilaufwiese im innerstädtischen Bereich begrüßen. „Das ist eine Möglichkeit für Hundebesitzer, um in Kontakt zu kommen“, sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins Aschersleben. Sie ist sich sicher, dass die Wiese gut angenommen werden würde; das zeigten Erfahrungen mit der Hundewiese, die es seit einigen Jahren in der Nähe des Tierheimes gibt.

Insbesondere jüngere Hundehalter würden sich dort regelmäßig treffen und ihre Hunde gemeinsam spielen lassen. „Ältere Herrschaften sind, was das betrifft, ängstlicher. Sie würden mit ihren Hunden lieber auf die Herrenbreite gehen“, sagt Wolter.

Es ärgere sie, dass die Nutzung bislang verboten ist. „Da wird jedes Jahr das große Pferdefestival gefeiert, aber eine ältere Dame darf sich mit ihrem Dackel nicht auf die Bank setzen.“ Früher sei der Park offen für jedermann gewesen und nun würden Hundebesitzer ausgegrenzt - selbst wenn sie ihr Tier an einer Leine führten. Eine Erfahrung, die sie selbst bereits erlebt hat, als sie mit ihren Hunden eine kurze Verschnaufpause auf der Herrenbreite einlegen musste.

Kosten werden ermittelt

Auch wenn eine Lockerung des Verbots auf der Herrenbreite nicht in Sicht ist, könnte die Freilaufwiese an der Augustapromenade eine Kompromisslösung für Hundehalter darstellen. Doch eine Entscheidung, wann und ob die betreffende Fläche als solche genutzt werden kann, steht noch aus, wie Judith Kadow erklärt. „Die Stadt hat die Grünfläche in Augenschein genommen“, so die Pressesprecherin der Stadt.

Aktuell werde geprüft, wie hoch die Kosten ausfallen, um die Fläche entsprechend als Freilaufwiese herzurichten. Denn über die Jahre ist der ehemalige Spielplatz zugewachsen. Büsche und Gestrüpp müssten entfernt und die Wiese komplett umzäunt werden, so Kadow. Aktuell ist der Bereich hin zur Johannispromenade noch frei zugänglich, so dass freilaufende Tiere ungehindert auf Straße und Fußweg gelangen können. „Wenn die Kosten ermittelt sind, wird entschieden, ob das wirtschaftlich zu rechtfertigen ist“, erklärt die Stadtsprecherin das weitere Vorgehen. Sie schätzt, dass es in der Sache noch in diesem Jahr zu einer Entscheidung kommen könnte. (mz)