Drohndorf Drohndorf: Feuerwehrmann verlässt Ortschaftsrat

Drohndorf - Matthias Mörstedt kann künftig nur noch aus der Ferne beobachten, ob die Drohndorfer nun ein eigenes Feuerwehrdepot erhalten oder ob ein neues zwischen Freckleben und Drohndorf für beiden Wehren gebaut wird. Einmischen in eine Abstimmung kann er sich nicht mehr. Denn der Drohndorfer Ortschaftsrat ist von seinem Amt zurückgetreten. „Nicht ganz freiwillig. Aber es ging aus persönlichen Gründen nicht anders“, sagt er. So wohnt er seit kurzer Zeit nun im Harzkreis.
Die Verbindung zu den Kameraden, Mörstedt war auch ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr im Ort tätig, will er aber halten. „Und alles genau aus der Ferne beobachten. Mit Rat und Tat kann ich ihnen aber immer noch beistehen“, findet er.
Seit 2007 hat er in Drohndorf gewohnt und war seit 2014 auch kommunalpolitisch tätig. „Damals hat man mich gefragt und bei meiner Zusage auf die Liste gesetzt. Das hat mir geschmeichelt“, erinnert er sich und sagt: „Ich wollte in Drohndorf nicht nur wohnen, sondern auch leben. Für mich ist das also eine Selbstverständlichkeit sich im Ort einzubringen.“
Als er als letzter von der Liste in den Ortschaftsrat rutschte, habe er sich gefreut und dabei genau gewusst, was auf ihn zukommt. Denn an dem Geschehen in dem Ort sei er immer interessiert gewesen. Seine erste Amtshandlung war ein Antrag im neuen Wohngebiet eine 30er Zone einzurichten. „Schmale Straßen und viele Kinder reichten hier als Begründung aus. Nach nur zwei Monaten war die Ausschilderung da“, sagt Matthias Mörstedt. Für ihn sei das so etwas wie eine Bestätigung gewesen. „Ich konnte etwas von dem zurückgeben, wofür man mich gewählt hat“, unterstreicht er und verrät, dass das ein tolles Gefühl gewesen sei.
In die Feuerwehr ist er eher eingetreten. Seit 2008 war er dabei. „Das war für mich nichts Neues. Ich bin schon mit 16 zur Feuerwehr gekommen. Mein Opa war Feuerwehrchef. Da liegt so etwas in der Familie“, sagt er. So konnte er auch hier mit seinen Kenntnissen und seinem Lkw-Führerschein punkten.
In der Feuerwehr, aber auch kommunalpolitisch sei sein größter Kampf der um den Erhalt des Depots gewesen. Dass das alte Depot nun nicht mehr sanierungsfähig ist, habe ihn deshalb umso mehr getroffen. „Die Unfallkasse, die das festgestellt hat, hätte man schon viel eher ins Boot holen müssen. Dann hätte es nie so ein Desaster gegeben“, findet er und meint, dass im Kampf nun der Punkt an die Stadt gehe.
„Die Stadt hat nie mit offenen Karten gespielt. Wenn das Depot aus dem Ort rausgeht, dann ist ein Stück der Identität weg“, meint Matthias Mörstedt und hofft, dass seine Kameraden nun eine Ausweichmöglichkeit im Ort für ein Depot finden.
In seinem neuen Heimatort will er zunächst erst einmal nicht politisch aktiv werden. „Ein Rückkehr nach Drohndorf halte ich nicht für ausgeschlossen. Und dann bin ich wieder dabei“, sagt Matthias Mörstedt. (mz)