Drachenfest auf Flugplatz Drachenfest auf Flugplatz Aschersleben: Mehrere tausend Besucher bei Wind und Sonnenschein

Aschersleben - Die sechsjährige Anne weint die bitterlichsten Tränen. Eigentlich wollte sie mit ihren Eltern nur zusehen, wie die Drachen fliegen. Jetzt möchte sie am liebsten selbst einen steigen lassen. Aber auch für dieses Problem gab es am Dienstag beim Drachenfest auf dem Ascherslebener Flugplatz an der Güstener Straße eine Lösung.
Und die hieß „Elbewind“. Die Mitglieder dieser Magdeburger Interessengemeinschaft hatten extra einen Stand mitgebracht, an dem kleine Flugdrachen von den Besuchern ganz schnell selbst gebastelt werden konnten. Gut für Anne, die so ihre Tränen schnell vergaß und schließlich stolz selbst eine Drachenleine in den Händen hielt.
Sechsjährige konnte sich einen Drachen basteln
Mehrere tausend Besucher, so die Schätzung von Chef-Organisator Wolfgang Lieder, haben das diesjährige Drachenfest des Luftsportvereins Ostharz Aschersleben besucht. „Das tut gut, wenn man sieht, dass sich die ganze Arbeit im Vorfeld gelohnt hat“, sagt Lieder noch während der Veranstaltung - und lobt seine Helfer. So gut wie alle Vereinsmitglieder haben zugepackt - haben aufgebaut, Eintritt kassiert, Kuchen gebacken und seien immer dort gewesen, wo sie gerade gebraucht wurden.
40 Kilometer pro Stunde Wind und Sonnenschein
Sogar das Wetter - und das sei bei einem Drachenfest schließlich das Wichtigste - habe man gut organisiert, flachst der Vereinsvorsitzende. So gut wie kein Regen und die vorhergesagte Windgeschwindigkeit von 40 Kilometer pro Stunde. Da blieb kein Drachen am Boden.
Für Ralf Wahnschaffe von der Interessengemeinschaft „Elbewind“ sogar ein bisschen zu viel des Guten. Der Wind sei etwas ruppig, das mache den Einsatz der großen Drachen ein bisschen gefährlich, und deshalb kommen diesmal nicht alle mitgebrachten Exemplare zum Einsatz, erklärt er. Und auch auf die vom Veranstalter angekündigten Vorführungen müsse man verzichten.
Übrigens zugunsten der vielen Drachen-Fans, die schließlich und vor allem ihre eigenen Fluggeräte am Himmel sehen wollen. „Für die Lenkdrachen-Vorführungen hätten wir einen großen Teil des Platzes absperren müssen“, entschuldigt sich Wahnschaffe. Er und seine Mitstreiter haben dafür aber noch ein anderes Highlight mitgebracht: die Bonbon-Fähre. Immer wenn die Tüte mit den Süßigkeiten am Seil in Richtung Drachen - allein angetrieben vom Wind - nach oben gleitet und plötzlich einen Bonbon-Regen auslöst, dann begeistert das die jüngsten Festbesucher.
Bonbon-Fähre begeistert Kinder
Und wer besonders schnell ist, der kann sich die abgeworfenen süßen Sachen auch noch auf der Zunge zergehen lassen. Und wer leer ausging, der konnte sich auch an den Imbissständen gut versorgen. Mehrere Schausteller-Buden und ein Karussell vervollständigten das Angebot.
„Wir könnten dieses Fest sogar noch viel größer - und vor allem seitens der Beteiligten noch professioneller aufziehen“, ist sich Wolfgang Lieder sicher. „Aber das wollen wir gar nicht. Es soll auch künftig so volkstümlich bleiben, wie es ist. Damit sich wegen der ansonsten viel höheren Eintrittspreise niemand ausgeschlossen fühlen muss. Unser Drachenfest soll sich - für einen Euro ab elf Jahren - jeder leisten können. Und das ist, wie man sehen kann, der Mühe wert.“
Und dann macht der Chef des Luftsportvereins auch schon auf den nächsten Höhepunkt aufmerksam. Man sei sich einig, dass im kommenden Jahr - neben dem traditionellen Drachenfest am 3. Oktober - auch wieder ein großes Fliegerfest stattfinden soll. Und der Termin dafür steht auch schon fest. Die Einladung gilt für den 5. Mai 2018. (mz)
