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Diebstähle auf Baustellen Diebstähle auf Baustellen im Salzlandkreis: Alarm-Anlagen und Kameras gegen Kriminelle?

Von Christiane Rasch 10.03.2018, 08:55
Von der Baustelle in Westdorf wurden in den vergangenen Wochen unter anderem Diesel und Batterien gestohlen.
Von der Baustelle in Westdorf wurden in den vergangenen Wochen unter anderem Diesel und Batterien gestohlen. Anders

Aschersleben - Mehrere Container voll Diebesgut hat die Bundespolizei am Donnerstag bei Durchsuchungen in Magdeburg, Burg, Bernburg und Potsdam beschlagnahmt.

Wie eine Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Magdeburg mitteilte, sind darunter hochwertige Baumaschinen, Werkzeuge und mehrere tausend Liter Diesel. Diebesgut, das offenbar von Baustellen stammt.

Allein in Westdorf hat es seit Weihnachten vier Fälle von Baustellen-Einbrüchen gegeben. Von der Baustelle an der Landesstraße 228 wurden unter anderem mehrere hundert Liter Dieseltreibstoff und mehrere Fahrzeugbatterien entwendet.

Einbrüche und Diebstähle stets an den Wochenenden

Dabei schlugen die Täter nach Angaben der Polizei stets am Wochenende zu. Das betroffene Bauunternehmen - die GP Günter Papenburg AG - wollte sich dazu auf MZ-Anfrage nicht äußern. So ist unter anderem unklar, wie hoch der entstandene Schaden ist.

Ob es sich bei den Einbrüchen in Westdorf um Einzelfälle in der Region handelt, lässt sich mit aktuellen Zahlen der Polizei nicht belegen. Nach Angaben des Polizeireviers des Salzlandkreises wird die Kriminalstatistik zu Straftaten des vergangenen Jahres erst Ende März veröffentlicht.

Marco Kopitz, Pressesprecher des Polizeireviers, erklärte jedoch: „Überall, wo Baustellen sind, kommt es zum Diebstahl.“ Zur letzten großen Einbruchsserie sei es beim Bau der Bundesstraße 6n gekommen.

„Täter sind gut ausgerüstet und organisiert“

Nicht in allen Fällen hätten es Täter lediglich auf Diesel und Fahrzeugbatterien abgesehen. Auch Anbaugeräte wie Baggerschaufeln würden abgebaut und mitgenommen.

Laut Kopitz lassen sich derlei Gerätschaften nicht ohne Weiteres abtransportieren, auch große Mengen Treibstoff könnten auf die Schnelle nicht von Laien entwendet werden. „Die Täter sind gut ausgerüstet und durchorganisiert“, erklärt der Pressesprecher.

Auf die Spur kommt man diesen jedoch nur selten. Die Aufklärungsquote liegt nach Angaben des Polizeipressesprechers bei unter zehn Prozent. Eine dauerhafte Kontrolle der Baustellen - insbesondere bei Nacht - sei seitens der Polizei nicht zu leisten.

Zur Vermeidung von Einbrüchen und Diebstählen rät Kopitz den Unternehmen zum Eigenschutz. Unter anderem könnten Treibstofftanks mit Alarmmeldern versehen werden. Auch mobile Kameras zur Baustellenüberwachung seien sinnvoll. Für die Anschaffung allerdings müssen die Baufirmen selbst aufkommen.

Udo Weber und seine Kollegen lassen keine Ausrüstung stehen

Udo Weber, Geschäftsführer des gleichnamigen Straßen- und Tiefbauunternehmens, setzt auf andere Sicherheitsvorkehrungen. „Wir versuchen, die Technik wieder mit in die Firma zu nehmen“, so Weber, der in dieser Sache ein gebranntes Kind ist. Im vergangenen Jahr wurde seiner Firma eine Rüttelplatte geklaut.

Diese war übers Wochenende auf dem städtischen Friedhof abgestellt, als dort Arbeiten am Hauptweg vorgenommen wurden. Drei Jahre zuvor wurde eine seiner Rüttelplatten von einem umzäunten Gelände in Hoym gestohlen. „Das war alles gezielt“, ist sich Weber sicher. „Da braucht man schon entsprechende Technik, um das wegzuschaffen.“

„Selbst den Bagger muss man immer mitnehmen"

Erfahrungen mit Diebstahl hat auch Hartmut Mannchen. Seine Firma wurde vor wenigen Jahren ausgeräumt und in Brand gesetzt. In letzter Zeit, so Mannchen, sei er in dieser Hinsicht verschont geblieben. „Wir treffen aber erhöhte Sicherheitsvorkehrungen“, sagt der Bauunternehmer.

Dazu gehörten unter anderem speziell gesicherte Container, in denen Baumaterialien aufbewahrt werden. Was nicht weggeschlossen werden kann, muss abtransportiert werden. „Selbst den Bagger muss man immer mitnehmen, das raubt dann wieder Zeit.“

Ob sich unter dem am Donnerstag sichergestellten Diebesgut auch Gegenstände aus dem Raum Aschersleben befinden, ist noch unklar. „Das muss nun erst einmal alles sortiert, aufgenommen und katalogisiert werden“, so die Sprecherin der Bundespolizeiinspektion.

Betroffenen empfiehlt sie dennoch, sich bei der Bundespolizei in Magdeburg zu melden unter: 0391/56 54 90. (mz)