Bushaltestelle Winninger Siedlung Bushaltestelle Winninger Siedlung: Warten im geschützten Bereich

Aschersleben/MZ - Nur noch ein Werbeplakat der Stadtwerke fehlte an der Bushaltestelle in der Winninger Siedlung. Die neue Bank, der Windschutz - all das war bereits vor Wochen installiert worden. Seither sind die Bürger dort nicht mehr völlig der Witterung ausgesetzt, während sie auf den Bus warten.
Anwohner warten zwei Jahre
Das Plakat brachten Anfang der Woche nun die beiden Mitarbeiter Maik Hartmann und Steffen Apelt an. Es war der vorläufige Abschluss der Reparaturarbeiten, die die Stadtwerke spontan übernahmen, weil sich die Stadtverwaltung von Aschersleben nicht dazu in der Lage sah. Für die Unterstützung überreichte Katrin Jankuhn vom Vorstand des dort ansässigen Siedlerbunds den beiden Mitarbeitern des kommunalen Unternehmens auch einen Blumenstrauß als Dankeschön. Etwa zwei Jahre hatte sich der Verein im Rathaus für die Reparatur der völlig zerstörten Bushaltestelle eingesetzt. Vergeblich. Erst auf die Initiative des Stadtratskandidaten Marius Fischer (SPD) kam Bewegung in die Sache.
Entsprechend glücklich zeigte sich Monika Schulze. „Es ist schön, dass es endlich geklappt hat.“ Tatsächlich steht die Rentnerin nicht mehr im Wind, kann sich sogar hinsetzen, während sie auf den Bus wartet. Immerhin nutzt die ältere Dame ihn bis zu dreimal in der Woche, um in die Stadt zu gelangen. Die Situation bislang beschreibt sie als furchtbar, besonders im Winter.
Stadtratskandidat fordert weitere Reparaturen
Für Fischer ist die Aktion natürlich ein Erfolg - auch in Hinblick auf seine Kandidatur für den Stadtrat bei den Kommunalwahlen Ende Mai. Darauf will er sich aber nicht ausruhen. Stattdessen fordert der 24-Jährige: „Es wäre schön, wenn die Verwaltung das als Motivation nehmen würde, um weitere Bushaltestellen der Stadt zu reparieren.“ Zugleich kritisierte er: Es könne nicht sein, dass Anwohner zwei Jahre lang betteln müssten.
Der Standort in der Winninger Siedlung ist längst nicht der einzige, der unter Vandalismus leidet. Auch andere Bushaltestellen sind nach Auskunft der Verwaltung von Schmierereien oder kaputten Bänken betroffen. Vor allem in den äußeren Stadtgebieten würden sich Chaoten immer wieder zu schaffen machen, hieß es. Die andauernde Reparatur würde die Stadt viel Geld kosten. Allein die Kosten für die Bushaltestelle in der Winninger Siedlung betrugen laut Stadtwerke etwa 1 000 Euro. Eine Investition, die sich aus Sicht der Anwohner jedenfalls gelohnt hat. Rentnerin Schulze hofft deswegen, dass „sich das Ergebnis noch lange sehen lassen kann“.