Bürgerentscheid in Giersleben Bürgerentscheid in Giersleben: Giersleben soll eigenständig bleiben
Giersleben/MZ - Alles bleibt, wie es ist. Mit einer überwältigenden Mehrheit haben sich die Bürger in Giersleben am Sonntag gegen die Eingemeindung ihres Ortes nach Aschersleben ausgesprochen. Laut dem vorläufigen Endergebnis stimmten 80,7 Prozent bzw. 485 Wahlberechtigte mit Nein auf die Frage: Soll sich Giersleben aus der Verbandsgemeinde Saale-Wipper herauslösen und von Aschersleben eingemeindet werden? Entsprechend gab es nur 116 Ja-Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von etwa 65 Prozent. Insgesamt waren in Giersleben 920 Einwohner wahlberechtigt. Nur eine Stimme war ungültig. Bürgermeister Peter Rietsch ließ eine MZ-Anfrage zum Ergebnis bis Montagnachmittag zwar unbeantwortet, der „Staßfurter Volksstimme“ sagte er bereits am Sonntagabend, es sei einerseits ein Erfolg für die Eigenständigkeit, andererseits ein klares Signal für die Neundorfer Eltern, die sich für eine Einschulung ihrer Kinder in Giersleben interessieren (die MZ berichtete).
Stephan Richter von der Bürgerinitiative „Wir für Giersleben“ sah das Ergebnis dagegen nicht als Niederlage. „Wichtig war, dass die Bürger selbst entscheiden konnten.“ Erst nach einem jahrelangen Rechtsstreit konnte die Wahl durchgeführt werden. Richter sei sogar froh über die eindeutige Abstimmung. „Jetzt muss Giersleben aber zeigen, dass es mit der Verbandsgemeinde auch weitergeht.“ Daran habe er jedoch erhebliche Zweifel, fügte er mit Blick auf die Streitigkeiten zwischen der Verwaltung und dem Gemeinderat hinzu.