Brandschutz in Drohndorf Brandschutz in Drohndorf: Landwirt will Feuerwehr helfen

Drohndorf - In das Ringen um ein neues Feuerwehrdepot in Drohndorf kommt wieder Bewegung. Die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr präsentierten kürzlich der Stadtverwaltung einen möglichen neuen Standort für ein neues Depot - sofern es denn im Ort selbst gebaut werden sollte. Das wird zwar seit etlichen Monaten im Stadtrat immer wieder diskutiert, eine endgültige Entscheidung ist allerdings noch immer nicht gefallen.
Derzeit laufen offiziell noch verschiedene Prüfungen der Stadtverwaltung. Im Gespräch ist auch ein gemeinsames Depot mit der Feuerwehr in Freckleben. Bisher gibt es nur einen Grundsatzbeschluss des Stadtrates, dass beide Wehren ein neues Depot bekommen sollen.
Das Grundstück an der Drohndorfer Landstraße 122 bietet aus Sicht von Drohndorfs Ortsbürgermeister Olaf Seidensticker und Feuerwehr-Jugendwart Kevin Bierstedt jedenfalls ideale Bedingungen. Es sei erschlossen, über 1 000 Quadratmeter groß und liege direkt an der Hauptstraße im Ort. Zwar befinden sich noch seit Jahrzehnten leerstehende und deshalb abrissfällige Gebäude darauf, darum werde sich allerdings Landwirt Klaus Kilian kümmern, so Bierstedt.
Kilian selbst sagte am Freitag auf MZ-Anfrage: „Ich möchte die Feuerwehr unterstützen, indem ich ihnen ein unbebautes Grundstück zur Verfügung stelle.“ Derzeit gehöre ihm das zwar nicht, er habe allerdings die Zusage des Eigentümers, es erwerben zu können, sollte das neue Depot tatsächlich dort gebaut werden. Kilian will die Feuerwehr nach eigener Aussage so tatkräftig unterstützen, „weil sie neben der Kirche die einzige verbliebene Institution im Ort ist“. Zudem habe er als Chef eines großen landwirtschaftlichen Betriebes ein Interesse daran, dass die Feuerwehr im Ort bleibt.
Ähnlich argumentiert auch Ortsbürgermeister Seidensticker. „Wir hatten schon mehrere lebensrettende Maßnahmen. Dabei geht es immer um Sekunden.“ Mit einer Verlegung des Depots zwischen Freckleben und Drohndorf - wie von der Stadtverwaltung favorisiert - sei die Feuerwehr nicht mehr im Ort und benötige unter Umständen länger, um zum Einsatz zu gelangen. Jugendwart Bierstedt ergänzte, die Ortsfeuerwehr sei mit 51 Kameraden - 27 allein im aktiven Dienst - sehr gut aufgestellt, der Altersdurchschnitt liege bei rund 27 Jahren.
Stadtrat Marius Fischer (SPD) sagte, man benötige starke Wehren vor Ort. „Die Feuerwehr rettet nicht nur Leben, sie hat auch eine gesellschaftliche Funktion.“ Fischer hatte vor über einem Jahr die Pläne für ein gemeinsames Depot mit einem eigenen Antrag gestoppt. Notwendig ist das neue Depot, weil die Kosten für eine Sanierung des derzeitigen zu hoch sind.
Die Stadtverwaltung teilte auf MZ-Anfrage mit, der Vorschlag der Kameraden sei bekannt. Er werde in die Prüfung mit einbezogen. Wann mit einem Ergebnis gerechnet werden kann, ist aber noch offen. Laut Stadtsprecherin Judith Kadow sei das zuständige Ordnungsamt jedoch bemüht, schnellstmöglich eine Antwort zu geben. Bis dahin können keine weiteren Auskünfte gegeben werden. (mz)