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«Bitte anschnallen - wir heben ab!»

Von Sabine Bloch 26.08.2007, 14:36

Cochstedt/MZ. - "Es macht Spaß zuzusehen", findet Felix Schafberg. Der Luftfahrzeugingenieur ist mit seiner Frau aus Aschersleben gekommen, um mit den Piloten mitzufiebern. Aber längst nicht alle sind an diesem Tag auf dem Harz-Börde-Flughafen, um stundenlang in den Himmel zu schauen und Fliegerkunst vom Feinsten zu bestaunen. "Das ist nicht so interessant", sagt Sina Krehan, die zusammen mit einer Freundin extra aus Halle angereist ist. "Wir wollen "Ich+Ich" sehen", sind beide sich über den Grund ihrer Reise einig. Und um den bestmöglichen Blick auf Sänger Adel Tawil zu bekommen, nehmen sie auch gerne einen heißen Nachmittag des Wartens in der ersten Reihe in Kauf.

Gegen 20 Uhr ist es dann endlich soweit. Die Bühne ist vom Sektrausch der Meisterschaftsgewinner gereinigt und zwei Spaßvögel der sonderbaren Art übernehmen das Programm. "Bitte anschnallen", rufen Holger Tapper und Volker Haidt den über 6 000 Zuschauern zu. Die letzten Flieger sind endlich am Boden - nun können die "Muckefucks" der "SAW-Morningshow" abheben. Und sie geben von der ersten Minute an alles.

Moderator Haidt und "der Mann, der sich schon wieder verknöpft hat bei seinem Hemd" feiern zusammen mit dem Publikum das 15-jährige Bestehen des Radiosenders. Einige mutige Kandidaten versuchen sich auf der Bühne in Karaoke und einem Dance-Spiel. Die Gewinner bekamen Tickets für Joe Cocker.

Musikalisch anknüpfen mussten an diese Show nun die vier Herren von "Marquess". Mit ihren Hits "Il Temperamento" oder "Vayamos Companeros" überzeugten sie aber durchaus. Bis zum Finale mussten die Besucher noch ein wenig auf dem inzwischen recht kühlen Flughafen ausharren. "Vorher grooven wir uns noch einen", meinten die "Muckefucks" und gaben noch ein letztes Mal ihre gesanglichen Qualitäten zum Besten.

Einige hatten es schon befürchtet: "Ich" kam offensichtlich ohne "Ich", denn von Annette Humpe war weit und breit in Cochstedt nichts zu sehen. Dafür brachte Adel Tawil, die zweite Hälfte von "Ich+Ich", den Platz zum Erleuchten. Bei dem Song "Mach dein Licht an" war in vielen Händen ein Feuerzeug, Leuchtstäbe oder doch zumindest ein Handydisplay zu sehen. Es fehlte nur noch ein letztes Lied, das scheinbar jeder Besucher hören wollte. Die ersten Takte von "Vom selben Stern" lösten helle Begeisterung aus. Viele sangen einfach mit und kaum war das Lied vorbei, machten sich viele auf den mitternächtlichen Heimweg.