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Ballhaus Aschersleben Ballhaus Aschersleben: Mitglieder kritisieren Angebote

Von Harald Vopel 30.03.2016, 16:18
Die Angebote des Ballhauses sorgen bei Mitgliedern inzwischen für Verdruss.
Die Angebote des Ballhauses sorgen bei Mitgliedern inzwischen für Verdruss. Frank Gehrmann

Aschersleben - Gabriele Möller steckt in einem Zwiespalt. Sie ist seit 2010 Mitglied im Ascherslebener Sport- und Freizeitzentrum Ballhaus, besucht es regelmäßig mehrmals in der Woche, trainiert im Fitnessbereich, nimmt an Kursen teil und fühlte sich sich dort anfangs gut betreut und rundum wohl. Seit geraumer Zeit hat sich ihre Gefühlslage aber verändert. Und damit sei sie nicht allein, das gehe auch anderen Mitgliedern so, versichert die Ascherslebenerin. Viele seien sogar schon abgesprungen.

In einem Brief an die Geschäftsleitung des Ballhauses hat sie aufgelistet, was sie bedrückt. Eine schriftliche Antwort habe es auch gegeben, allerdings sei die aus Sicht von Möller mehr als unbefriedigend ausgefallen. Und geändert habe sich auch nichts. Trotzdem betont sie, dass sie mit ihrer Kritik helfen - und auf keinen Fall ihre Mitgliedschaft kündigen - wolle.

Kundenunfreundliche Öffnungzeiten

Als einen Kritikpunkt führt Ballhaus-Mitglied Möller die ständig kundenunfreundlicher werdenden Öffnungszeiten ins Feld. So könne im Fitnessbereich nur noch bis 21 Uhr - früher bis 22 Uhr - trainiert werden. Und auch das sei nur die halbe Wahrheit, denn eine halbe Stunde können man davon getrost noch für das Duschen und Umkleiden abziehen. Als noch dramatischer sieht Möller die Verkürzung der Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen auf 15.30 Uhr. „Gerade wenn die potenzielle Kundschaft Freizeit hat, werden die Zeiten gekürzt. Unmöglich“, findet die Stammkundin. Die hat ausgerechnet, dass die Öffnungszeiten inzwischen um 40 Stunden pro Monat eingedampft wurden.

Auch von einer einstmals vorhandenen professionellen Betreuung durch fachkundige und lizenzierte Trainer sowohl im Bereich Fitness als auch für den Gesundheits- und Präventionssport habe sich das Ballhaus längst verabschiedet, kritisiert Gabriele Möller. Sie hält das, wenn sich die Nutzer in den Fitness-Räumen selbst überlassen werden, nicht nur für bedenklich,, sondern sogar für gefährlich. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass gerade der Fitnessbereich meist nur noch dürftig besucht sei. Und nicht zuletzt würden die gestiegenen Mitgliedsbeiträge im krassen Gegensatz zum schrumpfenden und kundenunfreundlicher werdenden Angebot stehen, meint die Ascherslebenerin. Sie versteht ihre Kritik als Hilfe in Sachen Hoffnung auf Besserung.

Triathlon im Ballhaus geplant

Letztere kann Ballhaus-Chefin Carmen Giebelhausen nicht versprechen. Vielmehr schätzt sie das derzeitige Preis-Leistungsverhältnis der Angebote - inklusive der Öffnungszeiten - als regional zum Besten gehörend ein. Auch das Personal sei aus ihrer Sicht weitaus engagierter als früher, und mit dem Sportwissenschaftler Ben Reszel habe man einen Experten im Haus, mit dem man sogar exklusive Einzelbetreuungen anbieten könne. Die kürzeren Öffnungszeiten erklärt Carmen Giebelhausen mit dem Verhältnis von personell Machbarem und finanziell Sinnvollen. So hätten längere Öffnungszeiten nicht die gewünschte Besucherzahl gebracht. Um die Attraktivität des Hauses zu erhöhen, soll künftig eine überregionale Werbung angekurbelt werden.

Zudem wolle man sich auf Schwerpunktveranstaltungen konzentrieren, für die das Ballhaus gebaut wurde: Sportveranstaltungen. So soll beispielsweise am 29. Mai mit Hilfe von Sponsoren zum ersten Mal ein Triathlon im und rund um das Ballhaus stattfinden. Dazu erwartet die Ballhaus-Chefin rund 100 Teilnehmer. (mz)