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Auf Rekordjagd mit Mini-Kuckucksuhr

Von Detlef Anders 22.03.2005, 17:20

Gernrode/MZ. - Wie Eckhard Graßmann, der Chef der Uhrenfabrik, berichtete, ist zwischen ihm und Hubert Herr, dem größten Schwarzwälder Uhrenhersteller, nach dem Streit um die größte Kuckucksuhr ein Wettkampf um die kleinste Kuckucksuhr mit realem Ton entbrannt. Seit 250 Jahren gibt es die Kuckucksuhren. Die kleinsten waren rund 15 Zentimeter groß. Als Graßmanns Hauptkonkurrent vor zwei Jahren seine 13,5 Zentimeter große Uhr mit viel Werberummel als kleinste Kuckucksuhr vermarktete, die nicht kleiner gebaut werden könnte, belächelte der Gernröder die Idee. Doch offensichtlich lag er damit falsch. Die Kunden wollten nicht mehr nur "für wenig Geld etwas Großes", sondern kauften auch "für viel Geld etwas Kleines".

Die Touristen in Süddeutschland machten die kleine Wanduhr mit dem geschnitzen Kuckuck zum Erfolgsartikel und weckten damit den Ehrgeiz der Harzer Tüftler. 11,5 Zentimeter legten die Gernröder nach und sorgten damit im Februar bei der größten Konsumgütermesse in Frankfurt für Missstimmung bei den Schwarzwäldern. Die Süddeutschen wollen nun die Gernröder bei der weltgrößten Uhrenmesse in Basel unterbieten. Doch die haben nicht geschlafen.

9,2 Zentimeter groß

Wolfgang Wendehake, der Geschäftsführer Produktion, hat eine voll funktionsfähige mechanische Kuckucksuhr mit Holzgehäuse entwickelt, die nur noch 9,2 Zentimeter groß ist. "Sie wird damit mindestens vier Millimeter kleiner sein als die Schwarzwälder", zeigte sich Graßmann siegessicher. "Kleiner könnten die Schwarzwälder nicht bauen", glaubt er. Wolfgang Wendehake hat durch Veränderungen an der Befestigung des Uhrwerkes, ein flaches Dach und durch einen kleineren Blasebalg die Gehäusegröße reduzieren können.

Osterüberraschungen

Für die Vermarktung hat Graßmann den Kugelstoß-Olympiasieger von Montreal, Udo Beyer, gewinnen können. Zum Pfingstfest plant Graßmann die offizielle Weltrekordanmeldung mit Udo Beyer in Gernrode. Neugierige Besucher können die Uhr schon Ostern beim Rundgang durch die Ausstellung bestaunen. Der Firmenchef rechnet mit täglich 300 bis 400 Besuchern. Am Freitag erhält der 250. Besucher die bislang kleinste Gernröder Uhr. Am Sonnabend wird der 180. Besucher, am Sonntag der 200. Besucher und am Montag der 100. Besucher beschenkt.